Zusammenfassung
„Rechtliche Beurteilung psychisch Kranker“setzt die psychische Krankheit der betroffenen Person bereits voraus und grenzt die Problematik auf die Beurteilung der Folgen dieser Krankheit für die rechtlichen Fähigkeiten der betroffenen Person ein. In der Praxis ist dies keineswegs regelhaft der Fall, sondern oft soll gutachterlich zunächst gesichert werden, ob überhaupt eine psychische Krankheit oder eine andere gravierende psychische Störung vorliegt. So ist denn bei allen psychiatrischen Gutachten mit rechtlichen Fragestellungen ein zweistufiges Verfahren, besonders klar herausgearbeitet von K. Schneider (1948), obligatorisch:
-
1.
muß geprüft werden, ob eine psychische Störung vorliegt und wie diese gemäß psychiatrischer Diagnostik zu benennen ist;
-
2.
muß ausgehend von Diagnose und Befund geprüft werden, wie sich diese Störung auf die jeweils nachgefragte Fähigkeit auswirkt.
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Sass, H., Kröber, HL. (1999). Rechtliche Beurteilung psychisch Kranker in bezug auf Geschäfts-, Testier-, Einwilligungs-, Verhandlungs- und Schuldfähigkeit. In: Psychiatrie der Gegenwart 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59910-1_16
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