Zusammenfassung
Nach dem Beschluß des Westberliner Magistrats, der Einberufung eines Kuratoriums und der öffentlichen Gründungsveranstaltung für eine freie Universität begannen die Schwierigkeiten, die sich erst zeigen, wenn ein so bedeutsamer kultureller Plan in die Tat umgesetzt werden soll. Kritiker gab es reichlich. Manche hielten das Projekt für undurchführbar. Das galt offenbar auch für den schon 1946 nach München emigrierten Prof. Gustav von Bergmann, der in einem Brief an Heubner vom 10.8.1948, der zur Klärung wissenschaftlicher Differenzen dienen sollte, unter anderem geschrieben hatte: „Es scheint überhaupt eine Familieneigenschaft zu sein — ein Bekenntnis meiner gewissen Monomanie zu sein“, wie er sich ausdrückte, „daß wir uns in etwas verbeißen. So staune ich über die Universitätspläne meines Fritz. Es fällt uns dabei immer ein Ausspruch des Frankfurter Ophthalmologen Schnaudiegel ein, den er besonders liebte: „Meine Herren, das ist ein totgeborenes Kind, das sich bald im Sande verlaufen wird“. Hoffentlich irre ich mich.,, Seine Hoffnung ging in Erfüllung, er hatte sich geirrt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Herken, H. (1999). Der Weg zur Freien Universität. In: Die Berliner Pharmakologie in der Nachkriegszeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59973-6_20
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-59973-6_20
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-64885-7
Online ISBN: 978-3-642-59973-6
eBook Packages: Springer Book Archive