Zur Berechnung von Antwortzeiten Symmetrischer Mehrprozessoranlagen bei Prioritätsgesteuerter Abarbeitungsreihenfolge

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwieweit sich Antwortzeiten symmetrischer Mehrprozessoranlagen analytisch bestimmen lassen, wenn die Abarbeitungsreihenfolge konkurrierender Prozesse durch Prioritäten gesteuert wird. Neben statischen Prioritäten werden auch dynamische Prioritäten verschiedener, in der Literatur diskutierter, Prioritätsverläufe betrachtet.

Legt man unabhängig voneinander eintreffende Bedienwünsche und exponentiell verteilte Bedienzeiten zugrunde, so können, ausgehend von den bekannten Ergebnissen für Einprozessorsysteme, rekursive Lösungen angegeben werden. Eine Erweiterung des bekannten Wartezeiterhaltungsgesetzes ermöglicht es, bei statischen Prioritäten auch Verdrängung zu berücksichtigen. Näherungsverfahren müssen angewandt werden bei dynamischen Prioritäten mit prioritätsklassenabhängiger Anfangspriorität. Eine geeignete Approximation der Wartezeitverteilung führt hier zum Ziel. Auch bei nicht exponentiell verteilten Bedienzeiten ist man auf Näherungslösungen angewiesen. Es wird gezeigt, daß das Problem auf eine Approximation der Wartewahrscheinlichkeit zurückgeführt werden kann. Hierfür werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Ein Vergleich mit Simulationsergebnissen bestätigt die Richtigkeit der Ergebnisse und die Genauigkeit der Näherungslösungen.