Zusammenfassung
Den Effekt der Verdeckung kennen wir aus dem Alltag. Unterhalten wir uns mit einem Partner in ruhiger Umgebung, so ist dazu nicht allzu große Lautstärke notwendig. Tritt jedoch plötzlich ein Störschall auf, wie z.B. beim Abladen eines mit Steinen beladenen Lastwagens oder beim Betätigen eines Preßluftbohrers, so wird der Sprach-schall des Partners plötzlich unhörbar. Erst wenn der Partner seinen Sprachpegel erheblich steigert, kann die Sprache wieder wahrgenommen werden. Diesen Effekt bezeichnet man als Verdeckung. Die Sprache wird von dem Störschall verdeckt. Die Schwelle für die Hörbarkeit des Sprachschalles ist durch den Störschall angehoben worden. Erst durch erhebliche Steigerungen des Pegels des Sprachschalles wird die Hörbarkeitsgrenze wieder überschritten, so daß der Sprachschall erneut hörbar wird. Um die wichtigen Effekte der Verdeckung quantitativ genau angeben zu können, wird die sogenannte Mithörschwelle gemessen. Die Mithörschwelle gibt denjenigen Schalldruckpegel eines Testschalles (meist eines sinusförmigen Testtones) an, den dieser haben muß, damit er neben dem Störschall gerade noch wahrgenommen werden kann, d.h. gerade noch mitgehört wird. Nach dem obengenannten Beispiel wird deutlich, daß die Mithörschwelle immer oberhalb der Ruhehörschwelle liegt. Lediglich in Frequenzgebieten, in denen der Störschall keine wesentlichen Frequenzkomponenten enthält, geht die Mithörschwelle in die Ruhehörschwelle über.
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Zwicker, E. (1982). Verdeckung. In: Psychoakustik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68510-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-68510-1_3
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