Zusammenfassung
Die Organisation der Arbeit in industriellen Gesellschaften ist so gestaltet, daß für die abhängig Beschäftigten — mit Ausnahme der Heimarbeiter im traditionellen Sinne — die Ausübung von Erwerbstätigkeit an einen Arbeitsort gebunden und an vorgegebene Zeitkontingente gekoppelt ist. Diese Einheit von Arbeitszeit und Arbeitsort außerhalb des häuslichen Handlungsbereiches haben die Menschen der industriellen Gesellschaft soweit verinnerlicht, daß ihre Auflösung utopisch und nicht realisierbar erscheint. Die modernen I + K-Technologien jedoch schaffen die Voraussetzungen, diese Ort- und Zeitbindung der Erwerbsarbeit aufzulösen. Bilder, Daten und Texte lassen sieh beliebig von einem Ort zum anderen übertragen. Das bedeutet, daß informationsverarbeitende Tätigkeiten aus den Räumlichkeiten des Unternehmens ausgelagert werden und an beliebig lokalisierten Arbeitsplätzen ohne Bindung an fixe Arbeitszeiten ausgeübt werden können. Die Möglichkeit, Arbeit als Zwangsorganisation aufzuheben, läßt auch ein neues Verhältnis des Arbeitenden zu seiner Arbeit entstehen: Es wird sich eine gewisse Befreiung aus der hierarchischen Macht großer bürokratischer Systeme einstellen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Angelika Bah1-Benker/Hermann Unterhinninghofen: Elektronische Heimarbeit — die ‘schöne, neue Arbeitswelt’? HdA-Beratungsprojekt der IGM.
Wolfgang Gitter “Arbeits- und sozialrechtliche Auswirkungen der Beschäftigung an Heimcomputern”, Vortrag gehalten bei dem CDU-Hearing zum Thema “Frauenbeschäftigung und neue Technologien” am 29.1.1985.
Wolfgang Heilmann “Stand und Entwicklung der Teleprogrammierung in Deutschland”, Vortrag gehalten anläßlich des ONLINE-Kongresses 1985, 8. Europäische Kongreßmesse für Technische Kommunikation.
Helga Herrmann “Schiesische Verhältnisse”, Gewerkschaftsreport des Instituts der deutschen Wirtschaft, 8/1984.
Stefan Wawrzinek “Dezentrale Texterstellung durch den Einsatz moderner Informations — und Kommunikationstechnologien”, Vortrag gehalten anläßlich des ONLINE-Kongresses 1985, 8. Europäische Kongreßmesse für Technische Kommunikation.
Wolfgang Gitter/ Helga Herrmann/Ulrich Lohmar: “Telearbeit”, Beiträge zur Gesellschafts- und Bildungspolitik, Institut der deutschen Wirtschaft, Nr. 109, 1985.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1985 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Herrmann, H. (1985). Telearbeit — Dämon oder Chance ?. In: Hansen, H.R. (eds) GI/OCG/ÖGI-Jahrestagung 1985. Informatik Fachberichte, vol 108. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70639-4_90
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-70639-4_90
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-15697-0
Online ISBN: 978-3-642-70639-4
eBook Packages: Springer Book Archive