Sachverhaltsbeschreibungen, Verbsememe und Textkohärenz

Zusammenfassung

Jedes System zur Textanalyse oder -generierung muß auf Regeln für die thematische Progression in Texten basieren — dies in Verbindung mit der funktionalen Satzperspektive — damit die Kohärenz des Textes in ausreichendem Maße gesichert ist. Es zeigt sich, daß Verbsememe, die auf der Ebene der Sachverhalte (Ereignisse, Zustände, …) gleichvertig sind, eine unterschiedliche Eignung für die Konstituierung thematischer Strukturen aufweisen. Diese Unterschiede finden ihre Erklärung durch den Begriff „semantische Emphase“. Er ermöglicht die Einführung von Verbfeldstrukturen, in denen jeder Position genau definierte Eigenschaften der genannten Art zugeordnet sind. Das gesamte Modell besteht aus zwei Ebenen, den semantischen Grundformen und den Sememrepräsentationen. Letztere drücken unterschiedliche Perspektiven auf die invarianten Sachverhalte aus, die durch erstere gegeben sind.