Zusammenfassung
Aus einer häßlichen, im Wasser Kleintiere jagenden Larve entsteht eine Libelle, die den Luftraum beherrscht. Aus einer unter Wasser an Pflanzen nagenden und Kiemen benutzenden, plumpen Kaulquappe wird später ein Luft atmender und sich von Insekten ernährender Frosch. Eine quirlige, mittels Wimpernkränzen schwimmende Trochophora wird zu einem Ringelwurm, der am Meeresboden kriecht. Die Biologie liefert uns viele Beispiele ftir solche oft raschen Metamorphosen, Umwandlungen einer Larve zu einem erwachsenen Tier mit oft völlig andersartiger Gestalt und Lebensweise (Nübler-Jung, 1985). Die extremsten Fälle für solche nach unseren Begriffen diskontinuierlichen Entwicklungsabläufe finden wird dort, wo an das Ende der Serie von Larvenstadien eine Puppe tritt, die weder Nahrung aufnimmt noch laufen oder fliegen oder sehen kann und aus der nach einer sich innerlich vollziehenden Metamorphose das fertige Insekt schlüpft. Wir nennen solche Insekten mit Puppenruhe holometabol. 1 Klar ist, daß beim Wechsel von einem Zustand zum anderen, von einer Form der Anpassung zur anderen auch unterschiedliche Teile des Genoms wirksam werden müssen. Dies ist Diskontinuität der Entwicklung in extremer Form. Es ist mehr als bloß ein „Spurt“ in der Entwicklung (Fischer, Pipp & Bullock, 1984).
„Whether or not one calls this change in repertoire a developmental discontinuity is a matter of taste and perspective“. (Prechtl, 1984, S. 11)
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Bergmann, HH. (1989). Position eines Zoologen: Kontinuität und Diskontinuität. In: Keller, H. (eds) Handbuch der Kleinkindforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83882-8_12
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