Zusammenfassung
Oben wurde darauf hingewiesen, daß Jakobs Angabe, er habe in seinen Fällen chronisch-progressiver Chorea — und ich habe es überwiegend wahrscheinlich gemacht, daß das soviel heißt wie: (erblicher) Huntingtonscher Chorea — Entwicklungsstörungen irgendwelcher Art trotz besonders darauf gerichteter Aufmerksamkeit nirgends finden können, Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben kann. Das würde bedeuten, daß da, wo solche doch angetroffen werden, exogene Komplikationen oder aber Verbindungen mit der Chorea fremden Heredodegenerationen vorliegen. Es bleibt zum Schlüsse unserer ätiologischen Betrachtungen nun noch zu fragen, ob diese Annahme auch für zwei biologisch bemerkenswerte Erscheinungen zutrifft, auf die bisher, soviel ich sehe, die Aufmerksamkeit noch nicht gelenkt worden ist: 1. die erhöhte Kindersterblichkeit und 2. das auffallend häufige Vorkommen von Zwillingsschwangerschaften in Huntington- Sippen.
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Literaturhinweise
gerade auch die Migräne, wie ich auf Grund der Angaben im Schrifttum als auch der Ergebnisse regelmäßiger Nachforschungen in Fällen eigener Beobachtung gegenüber Benedek — Goldenberg betonen muß! —
Zeitschr. f. d. ges. NeuroL u. Psychiatrie 99, H. 3/4 und 110, 204.
Wenn bei beiden, im Gegensatz zu erblichem Zittern (Minor), Myotonia congenita und teilweise auch Friedreichscher Heredoataxie, nicht die von manchen Autoren (Minor u. A.) als besonders auffällig empfundene Langlebigkeit in den mit diesen Krankheiten behafteten Sippen angetroffen wird, so hat das seinen so durchsichtigen Grund, daß auf diese Erscheinung kaum hingewiesen zu werden braucht.
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Kehrer, F. (1928). Fortpflanzung in Huntington-Sippen. In: Erblichkeit und Nervenleiden. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 50. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90805-7_17
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