Bestimmung von Blei in biologischen Stoffen

Zusammenfassung

Im Verlauf von Untersuchungen über das Ausmaß und die Bedeutung der Bleiaufnahme und Ausscheidung beim Menschen (7–12) sind in unserem Laboratorium drei deutlich voneinander unterschiedene analytische Verfahren angewandt worden. Das früheste (im nachstehenden als Carbazidmethode bezeichnete) setzt sich aus zahlreichen zeitxaubenden chemischen Trennungen und einer colorimetrischen Endbestimmung des Bleis mit Hilfe von s-Diphenylcarbazid (10) zusammen. Es war bekannt, daß diese Methode zu niedrige Resultate ergab (9, 12). Ein spektrographisches Verfahren, das nur wenig Handgriffe erforderte (2, 3), bot ein befriedigenderes Hilfsmittel zur Bestimmung von winzigen Mengen Blei; es hat in den letzten Jahren ausgedehnte Anwendung gefunden. Da der Wunsch bestand, diese Methode durch eine chemische von gleicher Empfindlichkeit und Genauigkeit zu ergänzen, wurden die Verfahren, die für eine Bestimmung von Blei mittels Dithizon [Diphenylthiocarbazon (1, 4, 5, 14–17)] entwickelt worden waren, einer eingehenden Prüfing unterworfen. Die schließlich eingeschlagene Methode (6), eine Abänderung der „Mischfarbenmethode“ von Clifford und Wichmann (4), hat sich in unseren Händen als sehr zufriedenstellend erwiesen.