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Zusammenfassung

Der auch schon von anderen Autoren gemachte Versueh der Abgrenzung gewisser Fälle von „Neuropathie“ in allgemeinstem Sinne unter Heranziehung des spasmophilen Symptomenkomplexes1) versagt, wenn man hierzu nicht zu-gleieh auch den basedowoiden Komplex heranzieht, und zwar beide sowohl für sich allein, wie auch in ihrer Wechselwirkung miteinander betrachtet. Dieser Versuch muß auch versagen, wenn man sich auf die ausschließliche Gegenüber-stellung von reinem T- und reinem B-Typus beschränkt, die K. LaNdaueR uns unterlegt, denn beide psychophysischen Komplexe wirken sich im allgemeinen im Individuum bis zu gewissem Grade gemeinsam aus. Er versagt ferner, wenn man nicht im psychischen Bereich vor allem auch die niederen psychischen (z. B. eidetischen) Erscheinungen berücksichtigt, welche allein von psychologischen Strukturen zu somatischen Funktions-typen eine Beziehung zeigen, die mit naturwissenschaftlichen Me-thoden faßbar ist und die sich dann als eine sehr enge erweist. Bei einer psychologischen Betrachtungsweise, die nur auf die höchsten geistigen Schichten gerichtet ist, braucht diese Beziehung nicht mehr deutlich in Er-scheinung zu treten, weil das höchste seelische Geschehen seinem Inhalt nach auch noch von anderen Faktoren mitbestimmt wird, die, wie Erlebniswirkungen, nicht von somatischen Funktionseigentumlichkeiten abhängen. Die formale Struktur aber des höheren geistigen Geschehens zeigt sich dann ebenfalls in der Beschaffenheit der tieferen psychischen (eidetischen) Schichten an und besitzt die gleiche mindestens funktionell-somatische Grundlage. ——Bei einer entwicklungsgeschichtlich orientierten psychophysischen Untersuchung, wie hier, wird aber ferner auch die Frage, ob normal oder pathologisch, zunächst eine geringere Rolle spielen, weil wir auf jugendlichen Stufen vielfach ganz nor-malerweise Erscheinungen begegnen, die in gewissem Umfange bei älteren Individuen weit eher schon ans Pathologische streifen können, wenngleich sie auch hier noch im weiten Umfange normal sind. Man wird sich also demgemäß bei solchem Vorgehen am besten von nosologischen Fragestellungen zunächst ganz freimachen, sie zum mindesten erst in zweiter Linie berücksichtigen. Es zeigt sich nämlich dann, daß man für die beantwortung der Frage, ob normal oder schon pathologisch, die Gesamthaltung und Entwicklung normaler Individuen durch längere Zeit verfolgen muß. Es ist in diesem Zusammenhange erwähnenswert, wenn G. PeRitz selbst bei seinen „spasmophilen Erwachsenen“ bemerkt, daß die bei jenen nachgewiesenen, teilweise recht ausgesprochenen, im klinischen Sinne tetanoiden Erscheinungen nicht ausgereicht hätten, diese Individuen allein schon als unterwertig und krank zu charakterisieren.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Jaensch, W. (1926). Einige Bemerkungen zu K. Landauers „Tetanoid“. In: Grundzüge einer Physiologie und Klinik der Psychophysischen Persönlichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91753-0_11

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