Einleitung

Zusammenfassung

Seit um die Jahrhundertwende die architektonische Forschung in Deutschland systematisch in Angriff genommen wurde, war es in erster Linie der so bedeutende und leider viel zu früh verstorbene Korbinian Brodmann, der sich neben rein lokalisatorischen Fragen den Problemen der Entwicklungsgeschichte der Hirnrindenschichten zuwandte. Während His an embryonalen Gehirnen feststellen konnte, daß sich in den ersten Monaten der Entwicklung aus der Matrix der Wand des sekundären Hirnbläschens allmählich unter Durchwanderung der Zwischenschicht eine Rindenplatte bildet, vermochte Brodmann den Beweis zu liefern, daß diese Rindenplatte in späteren Stadien wesentliche Veränderungen dadurch erleidet, daß im Verlauf des 5. Monats und von diesem ab eine Gruppierung der embryonalen Rindenzellen in der bis dahin einheitlichen Rindenplatte zu eigentlichen Schichten eintritt. Darüber hinaus aber kam schließlich Brodniann zur Prägung des fundamentalen Satzes vom 6schichtigen¹ tektogenetischen Grundtypus, der besagt, daß die Hirnrinde in der aufsteigenden Säugetierreihe (von gewissen Ausnahmen, die uns noch besonders beschäftigen werden, abgesehen) ursprünglich eine 6/7-Schichtung durchmacht und erst sekundär (nach dem 7. Monat) eine Schichtenvermehrung bzw. Schichtenverminderung erfährt. Die Ausnahmen haben im Gegensatz dazu nie eine solche 6/7-Schichtung aufzuweisen. Brodmmiann bezeichnet demzufolge die Rinde mit einer ursprünglichen 6/7-Schichtung als homogenetische, die Ausnahmen davon als heterogenetische Rinde.