Zusammenfassung
Seit dem Durchbruch des Internets zum relevanten Medium der öffentlichen Kommunikation sind rund zwei Jahrzehnte vergangen. Das Versprechen des Internets, dass sich nun jeder öffentlich zu Wort melden kann, ist vor allem durch Social Media eingelöst worden, also z. B. durch Facebook, Twitter, YouTube, Wikipedia und Blogs. Welche Auswirkungen hat diese erweiterte Partizipation auf den Lokaljournalismus? Entsteht ihm hier eine neue Konkurrenz? Oder können Lokalredaktionen selbst profitieren, wenn sie Social Media zur Publikumsbeteiligung einsetzen? Diese Fragen werden im Journalismus und in der Zeitungsbranche zwar intensiv diskutiert – nahezu ausgeblendet wird dabei aber die Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die darauf eine fundierte Antwort geben können. Bevor hier näher auf den Forschungsstand eingegangen wird, ist allerdings zu fragen, ob am Lokalen und mithin auch am Lokaljournalismus im digitalen Zeitalter überhaupt noch großes Interesse besteht – denn mit dem Internet verbindet man viel eher die gegenteiligen Vorstellungen von globaler und virtueller Kommunikation.
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Neuberger, C. (2015). Lokaljournalismus und Partizipation: Profis zwischen User Generated Content und Bürgerjournalismus. In: Breyer-Mayländer, T. (eds) Vom Zeitungsverlag zum Medienhaus. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04100-7_6
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