Zusammenfassung
Ergebnisse entwicklungspsychologischer und neurowissenschaftlicher Studien belegen, dass bei Kindern die Grundlagen für späteres erfolgreiches Lernen und damit für gute Entwicklungs-, Teilhabe- und Aufstiegschancen bereits in den ersten Lebensjahren gelegt werden. Gerade in der Lebensphase von null bis sechs Jahren sind Kinder neugierig, entdecken ständig Neues und lernen jeden Tag etwas dazu. Obgleich der familiäre Einfluss auf die Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten der Kinder sehr groß ist, haben Längsschnittstudien gezeigt, dass Kinder, die früher und länger eine Kindertageseinrichtung besucht haben, sich kognitiv positiver entwickeln. Dies gilt insbesondere für Kinder aus Familien in sozialen Problemlagen, allerdings nur dann, wenn die pädagogische Qualität der Betreuung hoch ist. Unter einer unzureichenden oder niedrigen Betreuungsqualität leiden gerade sozial benachteiligte Kinder deutlich mehr als Kinder, die aus Familien mit mittlerem oder hohem sozio-ökonomischen Status stammen. Somit kann konstatiert werden, dass eine qualitativ gute frühkindliche Bildung einer der entscheidenden Faktoren für mehr Chancengerechtigkeit in Schule und Beruf ist.
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Jungmann, T., Koch, K. (2017). Einleitung. In: Jungmann, T., Koch, K. (eds) Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen. Psychologie in Bildung und Erziehung: Vom Wissen zum Handeln. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10270-8_1
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