Zusammenfassung
Aus dem dritten Gesang meiner Ilias werde ich Euch erzählen von Paris provozierender Prahlerei, die zu einem Zweikampf zwischen ihm und seinem ganz persönlichen Rivalen Menelaos führt. Paris aber verhält sich wie ein Feigling. Als er sich endlich doch dem Kampf stellt, verbindet er damit das von allen akzeptierte Angebot: Wenn er siegt, dann ziehen die Griechen ab und lassen Troja in Ruhe; wenn Menelaos siegt, dann geben die Trojaner Helena und die geraubten Schätze zurück und schließen mit den Griechen Frieden. Der Zweikampf verläuft zu Gunsten von Menelaos. Paris entfernt sich mit Hilfe der Aphrodite vom Kampffeld. Helena zeigte ihre Verachtung für Paris, der aber spürt keine Scham. Die Griechen erklären sich zum Sieger und verlangen die Erfüllung des Vertrages. Und die uns begleitende Seele wird dabei geflügelte Worte von immerwährender Gültigkeit singen, wie etwa über die Diskrepanz zwischen Schein und Sein, zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Und über die Scham, die unter anderem auch zwischenmenschliche Beziehungen bestimmt, über die Akzeptanz und den Respekt vor dem Schwächeren, über die Indolenz, die das Schamgefühl begräbt. Wie auch über manches andere.
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Marneros, A. (2017). Der Schein und das Sein. In: Homers Ilias psychologisch erzählt. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11202-8_5
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