Zusammenfassung
Im Weltkrieg 1914–1918 spielten geistliche Lieder eine nicht unerhebliche Rolle in konträrer Stoßrichtung. Einerseits diente Martin Luthers Ein feste Burg ist unser Gott der mentalen Aufrüstung an der Front wie in der Heimat, andererseits wurde am ersten Kriegs-Weihnachten 1914 durch Liedersingen ein spontaner Waffenstillstand der Soldaten (Christmas Truce) ausgelöst. Hierbei soll das als Volkslied verbreitete Stille Nacht, heilige Nacht eine zentrale Rolle gespielt haben. Der Beitrag spürt zunächst dem Phänomen Christmas Truce als durch Liedersingen ausgelöstem Waffenstillstand als Widerstand der Soldaten nach. Kontrastierend dazu werden dann die soldatischen Bildpostkarten in den Blick genommen, welche Kirchenliedmotive zur mentalen Aufrüstung nutzten. Schließlich ist das Reformationsjubiläum 1917 Thema mit seiner inflationären Verwertung von Luthers Ein feste Burg. Namentlich vorgestellt wird die Schrift von Wilhelm Nelle dazu mit dem Untertitel Das Heldentum in Luthers Liedern.
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Literaturverzeichnis
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Fischer, Michael. 2014a. Der Lutherchoral Ein feste Burg ist unser Gott zwischen Befreiungskriegen und Erstem Weltkrieg. Buchreihe Populäre Kultur und Musik, Bd. 11. Münster: Waxmann.
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Fischer, Michael. 2014c. Exklusion durch Inklusion im Ersten Weltkrieg: Das Lutherlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ im Dienste des „Burgfriedens“. In Musik in neuzeitlichen Konfessionskulturen (16. bis 19. Jahrhundert), Hrsg. M. Fischer, N. Haag und G. Haug- Moritz, 277–286. Ostfildern: Thorbecke.
Hanheide, Stefan. 2013. „Dem Ernste der Zeit anpassen“. Zur Politisierung des deutschen Musiklebens am Beginn des Ersten Weltkrieges. In Musik bezieht Stellung. Funktionalisierungen der Musik im Ersten Weltkrieg, Hrsg. S. Hanheide, D. Helms, C. Gunz und Th. F. Schneider, 265–274. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
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Jürgs, Michael. 2014. Der kleine Frieden im Großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten. München: Pantheon.
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Spitta, Friedrich 1905. Ein feste Burg ist unser Gott: Die Lieder Luthers in ihrer Bedeutung für das evangelische Kirchenlied. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Jürgs, Michael. 2014. Der kleine Frieden im Großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten, 47. München: Pantheon.
Abb. 2: Jürgs, Michael. 2014. Der kleine Frieden im Großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten, 55. München: Pantheon.
Abb. 3: Fischer, Michael. 2014. Religion, Nation, Krieg. Der Lutherchoral Ein feste Burg ist unser Gott zwischen Befreiungskriegen und Erstem Weltkrieg. Buchreihe Populäre Kultur und Musik, Bd. 11, 345. Münster: Waxmann, Abb. 20.
Abb. 4: Fischer, Michael. 2014. Religion, Nation, Krieg. Der Lutherchoral Ein feste Burg ist unser Gott zwischen Befreiungskriegen und Erstem Weltkrieg. Buchreihe Populäre Kultur und Musik, Bd. 11, Abb. 29, 348. Münster: Waxmann.
Abb. 5: Fischer, Michael. 2014. Religion, Nation, Krieg. Der Lutherchoral Ein feste Burg ist unser Gott zwischen Befreiungskriegen und Erstem Weltkrieg. Buchreihe Populäre Kultur und Musik, Bd. 11, Abb. 32, 349. Münster: Waxmann.
Abb. 6: Privatarchiv Konrad Klek
Abb. 7: Herbst, Wolfgang. 2002. Stille Nacht! Heilige Nacht! Die Erfolgsgeschichte eines Weihnachtsliedes, Tafel III. Zürich u. Mainz: Atlantis Musikbuch-Verlag.
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Klek, K. (2018). Ein feste Burg ist unser Gott oder Stille Nacht an der Front?. In: Bosch, A., Pfütze, H. (eds) Ästhetischer Widerstand gegen Zerstörung und Selbstzerstörung. Kunst und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18767-5_8
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