Die Automatisierung der Arbeit und die Eingliederung der Jugendlichen in die Sozietas. Eine Grenzfrage zwischen Berufsschule und Volkshochschule

Zusammenfassung

Die großen technischen Umwälzungen des Industriezeitalters waren immer schon begleitet von Zukunftsszenarien zwischen unerschütterlichem Fortschrittsglauben und pessimistischen Endzeitvisionen. Mitte der 1920er Jahre, als die Fließbandarbeit auch in Deutschland angekommen war, verfasste der Autor, Reformpädagoge und Heimvolkshochschulpionier, diesen Aufsatz über die angemessene Eingliederung der Jugend der Industriestädte in Arbeitswelt und Gesellschaft. Er plädiert für das US-Modell des Citizen making in einer deutschen Variante, die an die Stelle eines übergangslosen Eintritts in das Erwachsenenleben und den Produktionsprozess, der die Jugend mit den dort zu überwindenden Problemen und Entscheidungen allein lasse und in alle möglichen Radikalismen treibe, eine pädagogische Institution der Zukunft setzt, die, wie die Heimvolkshochschule, die Eingliederung der Jugendlichen übernimmt.

Auszugsweiser Wiederabdruck aus: Freie Volksbildung. Neue Folge des „Archivs für Erwachsenenbildung“ 1 (1926), 3, 211-225, Frankfurt a.M.: Neuer Frankfurter Verlag. Gekürzt im Wesentlichen um die Ausführungen zur Heimvolkshochschule als Alternative zur Berufsschule. – Zu Eduard Weitschs pädagogischem Konzept s. Olbrich, Josef: Konzeption und Methodik der Erwachsenenbildung bei Eduard Weitsch, Stuttgart 1972.