Fossilien als Zeitmarken

Zusammenfassung

Jede Zeit hat ihre charakteristischen Versteinerungen. Diese erstmals von dem Ing. W. Smith praktisch ausgewertete Kenntnis hat zum Begriff Leitfossil (L. v. Buch) geführt. Sie ermöglichen die Altersbestimmung fossilführender Sedimente, die für den Geologen außerordentlich wichtig ist, da eine rein lithologische (gesteinsmäßige) Analyse der Gesteine eine Altersbestimmung nicht zuläßt. Breccien und Konglomerate, Sandsteine und Kalke, Schiefer und Mergel, Tone und Oolithe und andere anorganische Absatzgesteine konnten sich unter entsprechenden Voraussetzungen jederzeit in der Vorzeit bilden. Erst Leitfossilien, also auf eine bestimmte Zone beschränkte Versteinerungen (s. S. 81), ermöglichen eine Alterseinstufung und eine Parallelisierung von Sedimentgesteinen. Es ist das Arbeitsgebiet der Biostratigraphie, auch Biochronologie (O. H. Schindewolf) genannt. Ausgehend vom sog. Lagerungsgesetz¹, das durch Nicolaus Steno (1669) erstmalig gefunden wurde, haben vergleichende Untersuchungen gezeigt, daß überall eine regelmäßige Abfolge von tierischen und pflanzlichen Fossilien in solchen Gesteinen vorhanden ist, die ihren Niederschlag in der sog. Formationstabelle (s. Tabelle) gefunden hat und deren Grundgliederung in Europa gewonnen wurde.