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Spinale Durchblutungsstörungen und Gefäßfehlbildungen

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Neurologie

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 206 Accesses

Zusammenfassung

Wie das Gehirn, hat auch das Rückenmark eine sehr komplexe, arterielle Versorgung. Multiple Zuflüsse auf verschiedenen spinalen Segmenten bilden ein Geflecht von Arterien um das Rückenmark, von denen die A. spinalis anterior die bekannteste und wichtigste ist. Auch das Rückenmark ist durch die Netzwerkanordnung der arteriellen Zuflüsse relativ gut gegen Durchblutungsstörungen geschützt, obwohl es einige besonders empfindliche Regionen gibt, die häufiger von Durchblutungsstörungen betroffen werden. Rückenmarkinfarkte sind deshalb viel seltener als Hirninfarkte. Embolien vom Herzen aus in das Rükkenmark sind äußerst selten. Beim Erwachsenen wird der wesentliche Teil des unteren Thorakalmarks und des Lendenmarks über eine sehr große, aus der Aorta abdominalis hervorgehende Radikulararterie, die A. radicularis magna Adamkiewicz versorgt. Die Arterie kann bei fortgeschrittener Arteriosklerose der Aorta an ihrem Abgang verschlossen werden, was zu einer hämodynamischen Infarzierung des Rückenmarks führt. Häufig sind spinale Durchblutungsstörungen auch infolge von Eingriffen an der Aorta abdominalis, besonders wenn die Aorta für einen bestimmten Zeitraum abgeklemmt werden muß. Aufgrund der Kollateralversorgung entsteht der Rückenmarkinfarkt dann oft nur im Territorium der A. spinalis anterior, und dies führt zu einem typischen neurologischen Syndrom, dem Spinalis-anterior-Syndrom, das auf S. 291 beschrieben ist.

Bei Operationen an der Aorta ist es heute üblich, die Funktionen des Rückenmarks während der Operation mit neurophysiologischen Methoden zu überwachen. Die reine Überwachung von somatosensibel evozierten Potentialen der Beinnerven ist aber nicht immer ausreichend, da die somatosensibel evozierten Potentiale überwiegend über die Hinterstrangbahn geleitet werden, und diese ist beim Spinalis-anterior-Syndrom nicht betroffen. Erhaltene, somatosensibel evozierte Potentiale können dem Operateur eine falsche Sicherheit vorspiegeln. Wichtiger ist die Überprüfung der motorischen Funktionen des Rückenmarks, z. B. über intraoperative elektrische Stimulation der Pyramidenbahn.

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© 2001 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Poeck, K., Hacke, W. (2001). Spinale Durchblutungsstörungen und Gefäßfehlbildungen. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08947-7_10

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