Die Colonnen-Taktik und das zerstreute Gefecht — von Friedrich Wilhelm III. bis jetzt

Zusammenfassung

In der Entwickelung der taktischen Uebungen der preußischen Infanterie deuteten wir durch die Darstellung der 1. Und 2. Periode auf einen Zusammenhang hin, der nicht bloß die Uebungen als äußere Formbewegungen umfaßte, sondern der sich auch auf die Subordination und Disciplin, auf den Kriegerischen Geist des Heeres, auf den Character der Fürsten, und selbst auf die eigenthümliche Physiognomie der Kation und der Zeit erstreckte. Durch diesen Reichthum mitwirkender Ursachen wurde e suns klar, daß wie in der Geschichte überhaupt, so auch in der Gestaltung des militairischen Lebens keine Seite desselben eine Vereinzelte und zufällige Stellung einnimmt; daß eine jede vielmehr das Produkt zahlreicher Kräfte und Bedingungen ist, deren Erkenntniß allein uns das großartige Gesetz eines nie ruhenden Fortschritts verstehen und auffinden läßt. Indem wir durchdrungen von dieser Mahrheit, den Blick rückwärts wendeten in eine Vergangenheit, die uns theuer ist, weil sie mit tausend Fäden stolzer Erinnerung an unser gegenwärtiges Bewußtsein sich kettet, ashen wir in ihr nicht Krümmer und Ruinen untergegangener Geschlechter, sondern die erhabenen Denkmale des kriegerischen Genius, welche Preußen durch die Kämpfe der Zeit bis hierher geführt hat. Die Stärke des jugendlichen Staates lag in der Armee, aber nicht allein in den materiellen Kräften derselben, sondern auch in den höhern geistigen Elementen, welche Heer und Volk auf gleiche Meise belebten, und welche sich als Zucht und Ordnung, als Hingebung und Ausdauer, als unermüdliches geistiges Streben bewährten.