Zusammenfassung
Der Traum, grundlegende Menschenrechte für alle Menschen gleichermaßen zu garantieren, hat in den letzten fünfzig Jahren zwar Fortschritte gemacht, erwies sich aber zugleich für die Ärmsten der Armen als bittere Enttäuschung. Der Grund: Es ist nicht gelungen, Rechtssysteme zu schaffen, die (auch) Arme vor alltäglicher Gewalt schützen. Bereits die ersten Streiter im Kampf für Menschenrechte zeigten auf, dass zur Verwirklichung ihres Traums drei Etappen genommen werden müssten. Erstens die Formulierung eines Rechts, zweitens die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes und drittens die Durchsetzung des Gesetzes durch die Strafverfolgungsbehörden. Die moderne Menschenrechtsbewegung hat unbestreitbare Siege auf den ersten beiden Etappen errungen, blieb jedoch auf der dritten Etappe weit hinter dem Ziel zurück. Daher müssen künftig Ressourcen gebündelt werden, um auch die letzte Etappe zu meistern: den Aufbau funktionsfähiger öffentlicher Rechtssysteme, die dafür sorgen, dass die grundlegenden Menschenrechte auch tatsächlich durchgesetzt werden. Dieses Kapitel gibt einen Einblick in die Geschichte der Menschenrechtsbewegung und zeigt Wege auf, wie funktionsfähige Rechtssysteme in den Entwicklungs- und Schwellenländern aufgebaut werden können.
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Haugen, G.A., Boutros, V. (2016). Zerstörte Träume. In: Gewalt – die Fessel der Armen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47054-1_6
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