Zusammenfassung
Universitäten sind intrinsisch konservativ. Meist im edlen, bewahrenden Sinne des Wortes, manchmal aber auch mit etwas zu viel Beharrungsvermögen. Die Wissenschaft als Programm sucht zwar stets nach dem Neuen, dem Unbekannten, dem Unerforschten. Die institutionalisierte Wissenschaft funktioniert aber auch und vor allem in den Kategorien des Bekannten, bereits Erforschten, Bewährten und Traditionellen. Und so machen sich Universitäten, wenn sich irgendwo etwas Neues auftut, zwar durchaus sofort daran, dieses zu erkunden und zu verstehen; anschließend, es zugänglich zu machen; und schließlich, das Wissen darüber weiterzugeben. Die Selbstreflexion – also z. B. die Frage danach, ob der Forschungsgegenstand und die erzielten Erkenntnisse auch Implikationen auf die eigene Institution, das eigene Wesen und Agieren haben – hält sich dagegen meist vornehm im Hintergrund. Wenn es um Astrophysik, um die Gartenbaukunst der Renaissance oder die Statik von Zeltkonstruktionen geht, gibt es diese Implikationen ja wahrscheinlich gar nicht so unmittelbar. Bei dem, was heute gemeinhin unter dem Schlagwort „Digitalisierung“ firmiert, verhält es sich jedoch völlig anders. Auch wenn ich ungern von „Universität irgendwas-Punkt-null“ reden möchte – das, worum es hierbei geht, hat das Zeug zu einer disruptiven Transformation, die wenige Steine dort liegen lässt, wo sie zuvor lagen. Dies betrifft alle Kernbereiche einer Universität – Forschung, Lehre, Transfer, Kooperationen, Verwaltung, Governance, und was sonst noch so von Bedeutung ist für eine moderne Universität. Darum soll es im folgenden Beitrag gehen.
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Bungartz, HJ. (2020). Auf dem Weg zur digitalen Universität. In: Frenz, W. (eds) Handbuch Industrie 4.0: Recht, Technik, Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58474-3_44
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