Zusammenfassung
Die Gründung der “Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte” im Jahr 1923 ist eine späte und nicht mehr ganz vorbehaltlose Antwort auf die Konjunktur der geistesgeschichtlichen Sicht im Fach Germanistik, deren Beginn Paul Kluckhohn auf 1911, das Todesjahr Diltheys datiert hat. Die Geistesgeschichte wurde, wie er rückblickend im “Reallexikon” schreibt, zur “Führerin einer neuen Richtung der Literaturwissenschaft” (Kluckhohn 1958, 538).2 Die Jahre um 1910 markieren in der Tat (parallel zum Entstehen des Expressionismus) einen Anfang. 1908 erscheint Rudolf Ungers erster Grundsatzbeitrag (“Philosophische Probleme in der neueren Literaturwissenschaft”), 1911 erscheinen die ersten Lieferungen zu Band 1 von Josef Nadlers “Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften”, Essays von Georg Lukács (“Die Seele und die Formen”) und von Georg Simmel (“Philosophische Kultur”), ebenso Friedrich Gundolfs “Shakespeare und der deutsche Geist” sowie Ungers “Hamann und die Aufklärung”. Richard Alewyn (1965, 9) spricht mit Recht vom “Aufruhr” in der Literaturwissenschaft, die sich nicht mehr innerhalb der von der Philologie gesetzten Grenzen bewegen will.
Teilabdruck meines Beitrags “Individualität, Autonomie, Originalität. Zur Rezeption Diltheys in den ersten Jahren der ‘Deutschen Vierteliahrsschriff’. in: DVjs 67 (1993), 197–220.
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Literturverzeichnis
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König, C. (1995). “Made in Heidelberg”. Erich Rothacker und die Anfange der “Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte”. In: Treiber, H., Sauerland, K. (eds) Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01112-5_6
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