An die Eltern und Erzieher

Zusammenfassung

Jahr für Jahr verlassen Hunderttausende Jugendlicher beiderlei Geschlechts die Schule und treten ins Berufs- und Arbeitsleben ein. Entscheidend für ihren beruflichen Erfolg und damit auch für ihre persönliche Zufriedenheit ist die richtig getroffene Berufswahl. Darum müssen sie sich auf diesen Schritt von der Schule ins Berufsleben gründlichst vorbereiten. Zum Rüstzeug, das die Schule dem Jugendlichen für das Leben mitgeben kann, gehört neben einem soliden Allgemeinwissen auch die Kenntnis von den Berufen, in denen er später wirken wird. Die Allgemeinbildung im echten Sinne beinhaltet also auch die Grundvorstellungen und Begriffe der heimatlichen Berufswelt und des Wesens eines Lebensberufes überhaupt. Soll sich das Kind entfalten, müssen sich auch seine berufswichtigen Wesenszüge und Fähigkeiten entwickeln können. Die Schule hat also alle Anlagen und Fähigkeiten zu fördern, die für die volle Entfaltung der Persönlichkeit im allgemeinen und im Hinblick auf das Arbeits- und Berufsleben im besonderen von Bedeutung sind. Zu der Kenntnis von den seelischen, geistigen und körperlichen Anforderungen der Berufe muß das Wissen von den eigenen Möglichkeiten auf Grund der Begabungen kommen. Zu solcher selbstkritischen Diagnose ist der Jugendliche natürlich nicht in der Lage. Wir alle wissen, daß das Alter, in dem sich der Volksschüler für einen Beruf entscheiden muß, das schwierigste seines Lebens ist. Er ist noch ein halbes Kind, unreif und unselbständig, vermag seine Talente und Fähigkeiten nicht richtig einzureif und kennt nicht die Berufswirklichkeit.