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Das Problem der politischen Ordnung und der Wert der Unordnung

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Politik als Prozeß der Gemeinschaftsbildung
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Zusammenfassung

Der Begriff der Ordnung, der politischen Ordnung einer Gemeinschaft, hat in der Geschichte des politischen Denkens sehr viel weniger Beachtung gefunden als andere Begriffe, wie etwa der der Gerechtigkeit, der Macht oder des Staates. Das ist um so bemerkenswerter, als Ordnung das selbstverständliche Ziel aller Politik ist und daher in einem gewissen Sinne alle Theorie der Politik um das Problem kreist, wie Ordnung zu schaffen sei. Von Platon bis Marx haben Fragen, die in der Politik gestellt worden sind, Antworten gefunden, die eine neue, eine andersgeartete politische Ordnung erforderlich machten. In der modernen Demokratie ist das Problem der Ordnung, das Problem, wie die Beziehungen zwischen den Menschen auf Dauer zu ordnen seien, insbesondere, wie die Beziehung zwischen einer Vielzahl von Gruppen mit einer Gesamtheit in Einklang zu bringen sei, immer stärker in den Vordergrund getreten, so daß es heute in einem gewissen Sinne im Mittelpunkt aller Politik steht.

From vulgar bounds with brave disorder part And snatch a grace beyond the reach of art.

Alexander Pope

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Literatur

  1. Simone Weil, 1952, S. 10–11; 1955.

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  2. Es ist bemerkenswert, daß selbst heute so hochentwickelte systematische Arbeiten wie Lasswell und Kaplan, 1950, und Parsons, 1951, nicht klären, was unter einer Ordnung zu verstehen sei. Bei Parsons allerdings findet sich eine interessante Erörterung über das, was er das „motivational problem of order“ nennt (S. 30 ff.). Vgl. auch Heimann, 1947, S. 8 ff. und 227 ff.

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  3. Siehe Friedrich, 1967 I, Kap. 3.

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  4. Zur Frage der Rangordnung der Werte und eines höchsten Gutes vgl. man ebenfalls Friedrich, 1967 I, Kap. 3.

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  5. Hans Barth, 1958, bes. Kap. I und VII, und Friedrich, Besprechung, 1959. Barth spricht von Instanzen, also im technischen Sinn von „Gerichten“ und „Richtern”.

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  6. Diese Definition findet sich im Oxford Dictionary und anderen Wörterbüchern. Man vgl. auch Friedrich, 1967, Kap. 1.

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  7. Friedrich, 1968, Kap. VIII.

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  8. H. Simon, 1947; L. D. White, 1926; Fester, 1949.

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  9. Siehe Friedrich, 1967 I, Kap. 3.

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  10. Siehe oben, Kap. 5, S. 104.

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  11. Friedrich, 1942, 1950, Kap. 5. Man vgl. die interessante Bestätigung bei Bay, 1958, S. 274 ff.; dagegen Hula, A, 1939, S. 284–285.

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  12. Vor allem Burke, Bagehot, Balfour und Laski. Vgl. auch Friedrich, 1942, Kap. 5.

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  13. Man vgl. für diese Ausführungen das eindrucksvolle empirische Beweismaterial, das von Prothro und Grigg, A, 1960, entwickelt worden ist. Siehe dazu auch den Kommentar bei Key, 1961, S. 41 und S. 36 Fn.

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  14. Siehe insbesondere Hoffmann (Hrsg.), 1960, vor allem S. 4 ff. Es erscheint fragwürdig, ob man diesen Bereich der Politik abtrennen und auch theoretisch gesondert behandeln kann oder sollte. Die verschiedenen in dieser Richtung unternommenen Versuche bieten Verallgemeinerungen über Macht, Einfluß und andere Topoi der politischen Theorie; die von Hoffmann gebotene Auswahl aus den Werken von Morgenthau, Aron, Thompson, Kaplan, Barnard, Liska und Dunn zeigt das sehr deutlich.

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  15. Man vgl. z. B. Mangone, 1951, und Wright (Hrsg.), 1948. Im Gegensatz zu den vielen Arbeiten, die die Existenz einer solchen Weltgemeinschaft annehmen, findet sich bei Schiffer, 1954, die gegenteilige Ansicht, ja er bezweifelt die Existenz einer solchen Gemeinschaft. Schiffer geht aber m. E. zu weit, wenn er behauptet, daß nur das Vorhandensein eines Weltstaates die Entstehung einer solchen Gemeinschaft anzeigen würde, denn alle Gemeinschaft einschließlich politischer Gemeinschaft ist nicht von dem Vorhandensein eines Herrschaftssystems und einer institutionalisierten politischen Ordnung abhängig. Man vgl. hierzu auch Friedrich, 1967 I, Kap. 9.

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  16. Eine solche Bemühung findet sich in der interessanten Studie von L. J. Cohen, 1954, der eine Gemeinschaft einfach als „eine Gruppe von Menschen“, die „voneinander für ihren Lebensunterhalt abhängig sind”, definiert. Auf dieser Grundlage erklärt er: „our world community… is a social fact…“ Diese Definition ist sowohl zu weit wie zu eng, denn es gibt viele Gemeinschaften, deren Mitglieder nicht in dieser Art voneinander abhängig sind (Familie, Kirche usw.). Auf der anderen Seite ist mehr als eine wirtschaftliche Interdependenz für eine politische Gemeinschaft erforderlich. Politisch vollkommen voneinander abhängige Handelsstaaten besitzen oft sich gegenseitig ergänzende Bedürfnisse, ohne daß eine politische Gemeinschaft bestünde.

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  17. Harlan Cleveland (Hrsg.), 1961, spricht von einem „Dialog der Tauben“ („dialogue of the 8 deaf `). Siehe auch Friedrich, 1967 I, Kap. 9.

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  18. Eine sehr aufschlußreiche vergleichende Analyse der geschichtlichen Abfolge solcher 19 internationaler Systeme bietet Richard Rosecrance, 1963, insbesondere Kap. 11 und 12.

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  19. Friedrich, 1968, Kap. IV, und die dort zitierte Literatur.

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  20. Siehe Friedrich und Brzezinski, 1965, S. 354 ff.

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  21. Die Vielfalt politischen Verhaltens in diesem Bereich bildete Gegenstand der Geschichte der Diplomatie im klassischen Sinne. Eine allgemeine Analyse ist von Nicholson, 1954, versucht worden, in der er seine früheren Studien von 1930 und 1933 zu systematisieren unternimmt. Nicolson definiert die Diplomatie als die Kunst des Verhandelns. Siehe auch unten, Kap. 19.

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  22. Es gibt eine Reihe neuerer Studien.dieser Zusammenhänge. Erwähnt seien vor allem Westerfield, 1955, und Robinson, 1962.

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  23. Friedrich und Brzezinski, 1965, Kap. 7 und Kap. 11.

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Friedrich, C.J. (1970). Das Problem der politischen Ordnung und der Wert der Unordnung. In: Politik als Prozeß der Gemeinschaftsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02720-1_12

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