„Logische“ und „soziologische“ Theorie: Vilfredo Pareto (1848–1923)

Zusammenfassung

In bewußtem Gegensatz zum deutschen Historismus einerseits, zur klassischen und nachklassischen englischen und französischen Volkswirtschaftslehre andererseits führte die neue subjektive Wertlehre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in mehreren Ländern zu einer Wiederbelebung der „reinen Theorie“ des gesamtwirtschaftlichen Ablaufs auf der Grundlage der abstrakt isolierenden Betrachtung. Hatte die Entdeckung der Quantifizierbarkeit des Nutzens (Gossen) in drei Ländern fast gleichzeitig die Entstehung der Grenznutzenlehre ermöglicht (vgl. oben S. 81), so ging auch die Weiterentwicklung dieser Lehre in drei verschiedenen Richtungen vor sich; neben der „österreichischen Schule“ (Menger, v. Wieser, Böhm-Bawerk) entfaltete sich in England im Anschluß an Jevons die Grenznutzen- und Grenzleidlehre Alfred Marshalls und im französischen Sprachgebiet im Anschluß an Léon Walras die „logische“ und „soziologische“ Theorie Vilfredo Paretos.