Zusammenfassung
Der Mittelmäßige begeht selten Fehler. Für ihn läuft alles nach Schema F, und ihm ist ein Herausspringen aus dem gewohnten Geleise unangenehm. Dem Leistungsmenschen dagegen unterläuft eher ein Fehler, weil er ein viel größeres und verantwortungsvolleres Gebiet zu bearbeiten hat als der in einer untergeordneten Stellung Tätige. Es gehört nämlich Mut dazu, beim Vorwärtsstreben auch etwaige Fehler einzukalkulieren. Der Leistungspionier kann keine Vogel-Strauß-Politik betreiben. Er zeigt die Stirn, wo der Mittelmäßige sich ängstlich verkriecht. Er wird schließlich leistungsstark, weil er trotz mancher Fehlschläge doch schwimmen lernt.
Überdies wird man dadurch nicht besser, daß man seine Fehler verbirgt; vielmehr gewinnt unser moralischer Wert durch die Aufrichtigkeit, mit der wir sie gestehen. Chr. Lichtenberg
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Sellien, R. (1955). Die Fehlleistung. In: Briefe eines Bankdirektors an seinen Sohn. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04214-3_38
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