Ausführungen über das Härten und Anlassen als Grundlage für die durchgeführten Untersuchungen

Zusammenfassung

Als Härten bezeichnet man im allgemeinen das Abschrecken eines Stahles von einer Temperatur oberhalb der γ-α-Umwandlung. Erfolgt im Gegensatz zum Abschrecken diese Abkühlung aus dem γ-Gebiet bei C-Stählen langsam, so erhält man ein Gefüge, das aus Ferrit und Perlit bzw. Sekundärzementit und Perlit besteht. Eine vollständige Bildung von Ferrit und Perlit erfordert dabei eine gewisse Zeit. Steht diese Zeit auf Grund hoher Abkühlungsgeschwindigkeiten nicht zur Verfügung, so wird die Umwandlung unterdrückt. Das γ-Gefüge (Austenit) bleibt dann bis zu tieferen Temperaturen, z. B. 200°C, bestehen. Hier ist dann wegen der stark verringerten Diffusionsgeschwindigkeit des Kohlenstoffs eine Umwandlung durch Platzverlagerung von Kohlenstoffatomen nicht mehr möglich. Die Umwandlung von γ-Eisen in α-Eisen erfolgt bei weiterer Abkühlung schließlich durch plötzliches Umklappen ganzer Atomgruppen von der flächenzentrierten in die raumzentrierte Anordnung. Dieser Vorgang ist mit einer Volumenvergrößerung der einzelnen Kristallite verbunden. Das dabei beobachtete nadelige Gefüge wird als Martensit bezeichnet.