Zusammenfassung
Die vorgelegten Gedankengänge beruhen auf mehreren Absichten, die von vornherein offengelegt werden sollen:
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a)
Kurzfristig pragmatisch soll die Abhandlung zunächst in die Diskussion einer interdisziplinären Arbeitsgruppe von Juristen und Soziologen einführen und Voraussetzung und Anregung zu einer Diskussion sein. Die vorgetragenen Thesen sind also gesteuert durch einen Vorgriff auf die zu erwartenden Diskussionspunkte des Gesamtthemas — Funktion des Rechts in der modernen Gesellschaft — und durch den Bezug auf die vorliegenden Beiträge.
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b)
Dem Verfasser liegt an dem Nachweis, daß das „Recht“ nicht nur der Gegenstand einer „speziellen Soziologie“, also der sogenannten „Bindestrich-Soziologien“ wie Familien-Soziologie, Betriebssoziologie usw., sein kann, sondern daß das Recht eine soziale Erscheinung ist, die in den allgemeinen soziologischen Theorien berücksichtigt werden muß, ja, daß die gegenwärtige soziologische Theorie ihre Einseitigkeit nur verlieren kann, wenn sie die Bedeutung des Rechts für die Strukturgesetze der Gesellschaft angemessener erkennt, als dies heute der Fall ist.
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c)
Die Funktionen des Rechts werden in den herrschenden Theorien der Soziologie zumeist auf das Ganze der Gesellschaft bezogen und in Gemeinschaftstheorien, Staatstheorien, Systemtheorien als Ordnungsfunktion des — verschieden begriffenen — sozialen Ganzen definiert. Demgegenüber soll hier der Versuch unternommen werden, eine theoretische Gegenposition zu entwerfen, die das Recht in einer vom Individuum oder von der Person und der menschlichen Natur her gedachten Handlungstheorie versteht.
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d)
Die Rechtssoziologie hat nicht nur eine analytische, sondern darüber hinaus eine rechtspolitische und gesellschaftspolitische Aufgabe. Die systemfunktionale, auf das Ganze der Gesellschaftsstruktur bezogene Auffassung des Rechts trägt die Gefahr in sich, das Recht zunehmend nur als gesamtgesellschaftliche Funktionalität und als soziales Organisationsmedium zu verstehen. Demgegenüber ist eine Betrachtungsweise zu betonen, die eine Stärkung des sich im personalen Rechtsanspruch verwirklichenden und bewährenden individuellen Freiheits- und Verantwortungsbewußtseins begründet und die Wahrung der subjektiven Rechte als die politische Grundforderung der westlich-demokratischen Gesellschaftsverfassung verdeutlicht.
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Literatur
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Schelsky, H. (1980). Systemfunktionaler, anthropologischer und personfunktionaler Ansatz der Rechtssoziologie. In: Die Soziologen und das Recht. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09762-4_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11526-9
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