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Ergebnisse der empirischen Forschung zur öffentlichen Rechtskommunikation über Massenmedien

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Rechtliche Begründungen in der Öffentlichkeit

Part of the book series: Studien zur Kommunikationswissenschaft ((SZK))

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Zusammenfassung

Im folgenden geht es darum zu prüfen, ob das Modell der offenen Rechtskommunikation auf dem Hintergrund der bisherigen empirischen Forschung bestehen kann. Zuvor sei kurz rekapituliert, welche Thesen die Modellvorstellung der offenen Rechtskommunikation enthält.

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Literatur

  1. Hirte, a.a.O., S. 1701; während Maiiman, ’ aus der in Zivilverfahren faktisch nur noch eingeschränkten Öffentlichkeit den Analogieschluß zieht, es bräuchten auch die Urteilsbegriindungen nur in ähnlich eingegrenztem Ausmaß herausgegeben werden a.a.O., S. 378.

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  2. Diskurs wird hier empirisch verstanden. Diskurs verweist auf Rede und Gegenrede, auf argumentatives Begründen, kurz auf das, was wir “offene Rechtskommunikation i.S.d. Maximalthese” genannt haben; so auch: Präve, Legitimation durch Anerkennung, DÖV 1990, S. 18 ff, 19 m.w.N.; Habermas, Faktizität u. Geltung, a. a. O., S. 188 ff, 450 ff; ähnlich aber funktionalistischer sind die Diskursbegriffe der beiden anderen theoretischen Schulen der Soziologie: der Diskurs(typus) bei Foucault, vgl. ders., Archäologie des Wissens, 1981, S. 100; ders., Die Geburt der Klinik, 1973, S. 15; dazu kritisch Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne, 1985, S. 279 ff, 284 f, 296 f; “Kommunikationsmedien” bei Luhmann, vgl. ders., Einführende Bemerkungen zu einer Theorie symbolisch generalisierter Kommunikationsmedien, in: Soziologische Aufklärung 2, 1975; zur Konvergenz der beiden Begriffe “Diskurs” bei Foucault und “Kommunikationsmedien” vgl. Wegmann, K.,Diskurs der Empfindsamkeit, 1988, S. 133, Fußnote 17.

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  3. Vgl. u.a. Ostermeyer, Straflust statt Rechtsbewußtsein. Die Gerichtsreportage als repressives Ritual, in: Spoo (Hrsg.), Die Tabus der bundesdeutschen Presse, 1971, S. 82 ff; Albrecht, Kommunikation über Verbrechen, Krim.J. 5 (1973), S. 116 ff; Cohen/Young (Hrsg.), The Manufacture of News. Deviance. Social Problems and the Mass Media, 1973; Jubelius/Stein-Hilbers,Vermittlung von Informationen über Kriminalität in den Massenmedien, Monatszeitschrift f. Krim. u. Strafrechtsreform, 60 (1977), S. 177 ff; Stein-Hilbers, Kriminalität im Fernsehen - Eine inhaltsanalytische Untersuchung, 1977; Smaus, Die Funktion der Berichterstattung über Kriminalität in den Massenmedien, in: KrimJ 9 (1977), S. 187 ff; Graber,Crime News an the Public, New York 1980; Gerbner, Cultural Indicators in the Rear View Mirror, in Stappers, J. (Hrsg.), Mass Communication in the Rear View Mirror, 1989; Jähnig et. al., Reporting Crime and Fearing Crime, Journ. of Comm. 31 (1981), 88 ff; Stehr,Strafe, Moral und Medien

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  4. Neue Kriminalpolitik 8 (1989), S. 30 ff über den regelmäßigen Wechsel im “Inszenierungsstil” von Verbrechen seit den 50er Jahren 1989.

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  5. Zu den gesicherten Ergebnissen dieser weltweit durchgeführten Untersuchungen gehört die “Verzerrung” des in den Medien gezeichneten Bildes der Kriminalität. Kriminalität in den Massenmedien ist hauptsächlich Gewaltkriminalität. In einer Analyse von 22 “Sensationsprozessen” (im strafrechtlichen Bereich) fand Behr heraus, daß es in 19 von ihnen um Tötungsdelikte ging, vgl. Behr, Der Sensationsprozeß, 1968, S. 12 f. Eine Folge davon ist die krasse Uberschätzung der statistischen Häufigkeit von Gewaltkriminalität, vgl. 7ähnig,a.a.O., S. 90 ff; Schneider Meinungsbildung durch den Rundfunk über Straftaten und deren Ahndung, in: Oehler et. al. (Hrsg)., Meinungsbildung durch den Rundfunk über Straftaten, München 1982, S. 41 ff; Steinert,Phantasiekriminalität und Alltagskriminalität, in: KrimJ 10 (1978), 215 ff.

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  6. Vgl. u.a. Kerner/Feltes, Medien, Kriminalitätsbild und Öffentlichkeit - Einsichten und Analysen am Beispiel einer Analyse von Tageszeitungen (im Raum Frankfurt), in: Kury, a.a.O., S. 73 ff; Steinert, a.a.O., S. 216 f.

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  7. Jubelios, a.a.O., S. 117 ff; Schneider,Kriminalitätsdarstellung im Fernsehen und kriminelle Wirklichkeit, Opladen 1977.

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  8. Stein-Hilbers, a.a.O., S. 185 ff; Macaulay, Images of Law in Everyday Life: The Lessons of School, Entertainment, and Spectator Sports, 21 law & Society Rev. (1987), S. 185 ff, 198 f; Dominick, Crime and Law Enforcement in the Mass Media, in: Winick (Hrsg.), Deviance and Mass Media, 1978, S. 118.

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  9. Vgl. Röhl, M., Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System, 1969, S. 89 ff; Kerscher, Gerichtsberichterstattung und Persönlichkeitsschutz, 1982; Wagner, Strafprozeßführung über Medien, 1987; Höbermann, Der Gerichtsbericht in der Lokalzeitung: Theorie und Alltag, 1988, S. 93 ff; Lippe, Aufgaben und Arbeitsweisen des Gerichtsreporters in: Wassermann (Hrsg.), Justiz und Medien, 1980, S. 127 ff.

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  10. Vgl. Reynold, H. (Hrsg.), Justiz und Öffentlichkeit. Sieben Beiträge zur Frage der Beziehungen zwischen Justiz und den Kommunikationsmitteln, 1966; Wassermann (Hrsg.), Justiz und Medien, 1980; Delitz, Pressemitteilungen und Gerichtsberichterstattung - Eine empirische Studie zum Verhältnis von Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung in Tageszeitungen, in: Rundfunk und Fernsehen 34 (1986), S. 513 ff.

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  11. Friske, Justiz und Medien. Vergleichende Analyse der Justizberichterstattung einer Regionalzeitung. Diss. Münster 1988; Delitz, Tagespresse und Justiz. Gerichtsberichterstattung als Vermittlung institutioneller Wirklichkeit. Diss. Hamburg 1989; Multer/Wenig, Lokale Gerichtsberichterstattung - Am Beispiel der westfälischen Rundschau, (Diplom-Arbeit) Dortmund 1985; Begemann, Zur politischen Funktion der Lokalpresse, 1983.

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  12. Ostermeyer, a.a.O., S. 83.

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  13. Hier teile ich die Kritik von Delitz, daß “politische Bedeutung” nur schwer operationalisierbar ist und daß das Kriterium “erscheint im politischen Teil der Zeitung” nicht überzeugen kann.

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  14. Vgl. Osternieyer,a.a.O., S. 83 f, Behr,a.a.O., S. 60 f; Roshier,The Selection of Crime News by the Press, in: Cohen ‘Young, a.a.O., S. 28 ff; Ball-Rokeachlde Fleur, Mass Media and Crime, in Kadish et. al. (Hrsg.), Encyclopedia of Crime and Justice, Vol. 3, S. 1021 ff.

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  15. Vgl. u.a.: Maher & Wenig, a.a.O., S. 132 ff; in ihrer Analyse der lokalen Gerichtsberichterstattung der “Westfälischen Rundschau” in den ersten drei Monaten des Jahres 1985 waren 95% der Berichte solche über Verfahren und davon waren 80,2% Strafverfahren (inkl. Ermittlungsverfahren). Auch Friske,a.a.O., bestätigt die Dominanz der Strafverfahren in der Berichterstattung (S. 170). Allerdings stellt er eine abnehmende Tendenz fest: Der Anteil der Strafjustiz an der gesamten Gerichtsberichterstattung sank von 86, 6% im Jahrgang 1960 auf 69, 3% im Jahrgang 1980; ähnliche Ergebnisse liegen aus den USA vor, vgl. Jones, The Press as Metropolitan Monitor, in: Public Opinion Quarterly 40 (1976), S. 239 ff.

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  16. Vgl. Steter, a.a.O., S. 32; Schneider,Das Geschäft mit dem Verbrechen -Massenmedien und Kriminalität, 1980, S. 125, 129f; Davis, Crime News in Colorado Newspapers, in: Cohen/Young (Hrsg.), The Manufacture of News, a.a.O., S. 127 ff; jew. m.w.Nachw..

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  17. Ebd., S. 83.

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  18. Delitz,a.a.O., S. 104 f; absolut gesehen werden über Strafprozesse die durchschnittlich umfangreichsten Texte publiziert; vergleicht man sie mit der Menge der Verfahren, wird dieser hohe Umfang aber eher “repräsentiert” als bei den Verfassungsprozessen, die nur einen winzigen Teil der jährlich in der Bundesrepublik geführten Prozesse ausmachen.

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  19. Allerdings ist die Erhebungseinheit von Delitz nicht ohne weiteres mit der der Untersuchungen von Mutter & Wenig zu vergleichen: während die Dortmunder Autoren auch staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren einbezogen hatten, analysierte er nur Texte über Gerichtsverfahren, vgl. Delitz,a.a.O., S. 85; selbst wenn man einräumt, daß bei den Berichten über staatsanwaltliche Ermittlungen meist das Kriminalistische im Vordergrund steht, läßt sich nicht leugnen, daß auch diese Texte das Bild des Bürgers vom Rechtssystem mitprägen.

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  20. Friske,a.a.O., S. 173 f; seine Studie enthält einen quantitativ-inhaltsanalytischen Vergleich zweier Jahrgänge (1960 und 1980) einer westfälischen Lokalzeitung im Hinblick auf ihre Justizberichterstattung. Verglichen werden insbesondere die Veränderungen der Nachrichtenfaktoren, also etwa, ob die Justizberichterstattung des Jahrgangs 1980 in höherem Maße die Nachrichtenfaktoren “Personalisierung”, “räumliche Nähe”, enthält als der Jahrgang 1960.

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  21. Delitz, a.a.O., S. 178.

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  22. Delitz, a.a.O., S. 177 f; die drei Zeitungstypen: Boulevardblatt, regionale und überregionale Presse enthalten jeweils für sie charakteristische Bilder von Recht und Justiz.

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  23. Ebd., S. 164.

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  24. Ebd., seine Operationalisierung ist jedoch z.T. fragwürdig: So reichte es Delitz, wenn in einem Pressebericht Aussagen eines Beteiligten oder Vernehmungen erwähnt werden, um zu bejahen, daß das Prinzip der Mündlichkeit des Verfahrens darin widergespiegelt wird. Ich würde mehr verlangen: etwa daß über die Ablehnung einer Urkunden-oder Protokollverlesung berichtet wird. Nur derartig spezifische Berichte könnten m.E. den Leser dazu bringen, sich über die notwendige Mündlichkeit des Verfahrens klar zu werden.

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  25. Höbermann, a.a.O., S. 56.

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  26. Schulz, Massenmedien und Realität - Die “ptolemäische” und die “kopernikanische” Auffassung, in: Kaase (Hrsg.), Massenkommunikation, Sonderheft der KZfSS 1988, 135 ff, S. 142; zum erkenntnistheoretischen und mediensoziologischen Hintergrund des Konstruktivismus vgl. Schmidt, S. J. (Hg.), Der Diskurs des radikalen Konstruktivismus, 3. Aufl., 1990 m. umfangr. w. Nachw.

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  27. Friske, a.a.O., S. 79.

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  28. Friske, ebd., S. 69 ff; so auch Begemann, a.a.O., S. 32 ff; Höbermann, a.a.O., S. 99 ff.

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  29. Das Konzept geht zurück auf Östgaard, Gaining und Ruge: vgl. Östgaard, Factors Influencing the Flow of News, in: Journal of Peace Research 2 (1965), S. 39 ff; Galtung/Ruge,The Structure of Foreign News. The Presentation of the Congo, Cuba and Cyprus Crises in four Norwegian Newspapers, in: Journal of Peace Research 2 (1965), S. 64 ff, wieder veröffentlicht in: Tunstall (Hrsg.), Media Sociology 1970, S. 259 ff; das Konzept ist inzwischen durch eine Vielzahl von Untersuchungen bestätigt worden; zu der Entwicklung des Forschungskonzepts “news factors” bis heute, vgl. Schulz, Massenmedien und Realität, in: Kaase et. al. (Hrsg.), Massenkommunikation, Sonderheft der K7SSS 1989; S. 135 ff, 138; ders., Die Konstruktion von Realität in den Massenmedien, 1976, S. 19 ff; Hunziker, a.a.O., S. 59 f; Wilke,Nachrichtenauswahl und Medienrealität in vier Jahrhunderten, 1984, S. 13 ff.

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  30. Wilke, a.a.O., S. 14; Hunziker,a.a.O., S. 59; für die Lokalzeitungen vgl. u.a. Schönbach, Die isolierte Welt des Lokalen, in: Langenbucher, (Hrsg.), Lokalkommunikation, Analysen, Beispiele, Alternativen, 1980, S. 45 ff. Die wichtigsten Nachrichtenfaktoren sind: (a) Dauer und Aktualität eines Ereignisses; (b) Nähe (geographisch, auch kulturell-oder polit-geographisch) des Ereignisses zum Publikum; (c) Status, Prestige, Prominenz der Akteure der Ereignisse; (d) Stellung des Ereignisses im Nachrichtenfluß (Anschlußfähigkeit einerseits, Neuheit andererseits, d.h. es sollte neu sein, aber nicht so neu, daß es nicht mehr irgendeinem Thema und Vorwissen zugeordnet werden kann); (e) schwerwiegende (meist negative) Folgen oder wichtige Werte stehen auf dem Spiel; (f) Möglichkeit der Identifikation (Personalisierung); (g) Möglichkeit der fernsehgerechten Realisierung/Bildhaftigkeit als zusätzlicher wichtiger Nachrichtenfaktor beim Fernsehen. Vgl. dazu: vgl. Hunziker, a.a.O., S. 59 ff; Schulz,Konstruktion, a.a.O., S. 16 f.

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  31. Vgl. Rohr, Lokale Berichterstattung. Auswahl von Ereignissen aus der lokalen Realität, in: Rundfunk und Fernsehen 26 (1978), 319 ff; Emmerich, Nachrichtenfaktoren, Bausteine der Sensationen, 1984.

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  32. Wenn typische Fehler vermieden werden, wie etwa die Varianzanalyse von Daten auf Nominalskalenniveau, vgl. Friske,a.a.O., S. 233 f.

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  33. Vgl. die Kritik von Emmerich,Nachrichtenfaktoren, Bausteine der Sensationen, 1984, S. 93 ff.

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  34. Delitz,a.a.O., S. 155 f; dazu kommen die oft sehr problematischen Kodierungen: Ist es zum Beispiel richtig, “politische Relevanz” nur dann zu bejahen, wenn in dem Artikel ausdrücklich die politische Relevanz einer rechtlichen Entscheidung angesprochen wird, oder reicht es im Hinblick auf die These Ostermeyers nicht aus, daß der Fall eine politische Relevanz besitzt und dies auch erkennbar ist?

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  35. Friske,a.a.O., S. 128.

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  36. Ebd., S. 129 ff; zu den Revisionen im rechtstechnischen Sinne zählte er konsequenterweise auch die weiteren Verfahrensformen, bei denen Rechtsfragen im Vordergrund stehen, nämlich die Rechtsbeschwerde zum Oberlandesgericht in Bußgeldsachen, den Rechtsentscheid des Oberlandesgerichts in Mietsachen, wie auch die Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht gem. 47 VwGO (letztere beschäftigt sich inzident oft auch mit Sachverhaltsfragen).

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  37. Erstaunlicherweise nimmt er die Verfassungsgerichtsbarkeit aus diesem Teil seiner Untersuchung heraus, obwohl er einräumt, daß auch sie sich ganz überwiegend mit Rechtsfragen beschäftigt. Die für ihn ausschlaggebende Tatsache, daß die dort behandelten Fragen in hohem Maße auch politisch relevante Rechtsfragen sind, ist m.E. für die Ausgangsfrage nach der Rechtsorientiertheit der Justizberichterstattung völlig unerheblich (vgl. Delitz, a.a.O., S. 130).

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  38. Delitz, a.a.O., S. 132; bei den Lokalzeitungen ist der lokale Bezug (als Nachrichtenfaktor) wichtiger als andere Faktoren wie etwa die rechtliche Relevanz der Entscheidung, vgl. ebd. S. 148.

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  39. Delitz vermutet, daß die größere Rechtsorientierung der überregionalen Zeitungen auch darin begründet ist, daß diese sich “Spezialisten”, also auf rechtliche Fragen spezialisierte Journalisten leisten und leisten können. Gerade in der Berichterstattung über Revisionsverfahren sei juristische Kompetenz besonders erforderlich. Diese Blätter wollten anspruchsvolle und umfassende Informationen über das politische und gesellschaftliche Geschehen liefern, schreibt er, und seien daher auch zu gehobener Justizberichterstattung gezwungen.

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  40. Ebd., S. 135, 250; die größte Gruppe der erstinstanzlichen Verwaltungsprozesse (18%) betreffen nach Delitz’ Befund Atom- Bauplanungs-und Naturschutzrecht, wo es durchaus um eine interessante Mischung von Rechts-und Tatsachenfragen geht und die rechtlichen Fragen bewußt gemacht werden können; es zeigt sich daran, daß seine Ergebnisse eher zurückhaltend formuliert sind.

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  41. Ebd., S. 131 f.

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  42. Ebd., S. 140 f; das führt zu dem bekannten Problem, daß das Publikum die Entscheidung auf Sachverhalte anwendet, auf die sie sich in Wahrheit gar nicht bezieht, was möglicherweise zu enttäuschten Gerechtigkeitserwartungen führt. Im übrigen zeigt dies auch, daß der Befund von Delitz über die relativ geringe Überbetonung des Strafrechts mit Vorsicht zu lesen ist. Dies bezieht sich nämlich nur auf die Zahl der Artikel, nicht aber auf ihre Länge. Später schreibt er nämlich (ebd., S. 105), diese seien im allgemeinen wesentlicher länger als die Artikel zu anderen Gerichtsbarkeiten. Zählt man also Zeilen anstatt Artikel, dann ergibt sich ein immer noch sehr großes Überrepräsentiertsein des Strafrechts in der Justizberichterstattung.

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  43. Ebd., S. 140; dies wird von Begemann bestätigt (der die Gerichtsberichterstattung eines Monats in der FR, der WAZ und den Grafschafter Nachrichten untersuchte), a.a.O., S. 40 f.

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  44. Ebd., S. 140.

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  45. Ebd., S. 141.

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  46. Ebd., S. 198 f.

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  47. Ebd., S. 200; diese Zahl verringert sich allerdings im Jahre 1980 auf nur noch 23,7% (S. 201), was wohl vor allem daran liegt, daß die Zahl der Berichte über Strafprozesse geringer geworden ist.

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  48. Begemann, a.a.O., S. 40 f.

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  49. Friske, a.a.O., S. 168.

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  50. Die Ergebnisse von Delitz zur größeren “Rechtsorientierung” der überregionalen Presse sprechen dafür, daß Diskussion und Kritik dort eher zu erwarten sein dürften.

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  51. Endruweit, Diskussionsbeitrag, Evangelische Akademie Bad Boll (Hrsg.) Tagungsbericht, Recht und Sprache, a.a.0, S. 69.

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  52. Vgl. Delitz, a. a. O., S. 92; Friske, a. a. O., S. 230 f; Begemann, a. a. O., S. 41.

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  53. Vgl. hierzu Höbermann, a.a.O., S. 93 ff; Friske,a.a.O., 50 ff; Kerscher, a.a.O., S. 263 ff; Grey,The Supreme Court and the Media, 1968, S. 7 ff; ders., Decision-Making by a Reporter Under Deadline Pressure, in: Journalism Quarterly 43 (1966), 419 ff; Lewis,The Supreme Court and its Critics, in: Devol (Hrsg.), Mass Media and the Supreme Court, 2. Aufl., 1976, S. 360 ff; Delitz,a.a.O., S. 36 ff m.w.Nachw..

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  54. Allgemein zu diesen Ansätzen, die teils als kommunikator-orientierte, teils als “gate-keeper”Ansätze, teils als Journalismusforschung bezeichnet werden: Kunczik, Journalismus als Beruf, 1988, passim: Kepplinger, Angepaßte Außenseiter. Ergebnisse und Interpretationen der Kommunikatorforschung, in: ders. (IIrsg.), Angepaßte Außenseiter. Wie Journalisten denken und wie sie arbeiten, 1979, S. 7 ff; Joch-Robinson,25 Jahre “Gate-Keeper”-Forschung: Eine kritische Rückschau und Bewertung, in: Aufermonn et. al. (Hrsg.), Gesellschaftliche Kommunikation und Information. Forschungsrichtungen und Problemstellungen.

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  55. Ebd., vgl. zur Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit allgemein: Baerns, Öffentlichkeitsarbeit oder Journalismus? Zum Einfluß im Mediensystem, 1985.

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  56. Vgl. Höbermann, a.a.O., S. 152 ff, 191 ff; in ähnliche Richtung argumentieren auch: Riihl, Die Zeitungsredaktion als organisiertes System, 1969, S. 81; Kerscher, a.a.O., S. 41, 105, 109; a.A. ist i’on Nadel, Das Verhältnis von Sach-und Fachkompetenz in der Arbeit der Gerichtsberichterstatter, in: Wassermann (11rsg.), Justiz und Medien, 1980, S. 133 ff, 134. Seine Ansicht scheint sich allerdings eher auf die Strafprozeßreportage zu beziehen.

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  57. Höbermann, a.a.O., S. 91 f, 191 f; ähnlich Friske, a.a.O., S. 3S; eine positiver gestimmte Sicht der Stellung des Gerichtsreporters in der Redaktion und in der lokalen Hierarchie vermittelt Kerscher, a.a.O., S. 105 f.

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  58. Lippe, Aufgaben und Arbeitsweisen des Gerichtsreporters, in: Wassermann (Hrsg.), a.a.O., S. 130 f; Höbermann, a.a.O., S. 146 f; für die ähnlichen amerikanischen Verhältnisse vgl. Grey, a.a.O., S. 419 ff.

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  59. Lippe,a.a.O., S. 131.

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  60. Lippe,ebd., Höbermann, a.a.O., S. 149.

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  61. Vgl. hierzu die eigene Erhebung; nach mündlicher Auskunft mehrerer Redaktionen leisteten sich 1989 u.a. folgende Zeitungen und Magazine, Fachkorrespondenten: Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Frankfurter Rundschau, Die Welt, die Stuttgarter Zeitung, die dpa, die AP, Die Zeit und öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.

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  62. Dazu später mehr in ‘Teil C dieser Arbeit, vgl. auch die Äußerungen des “Doyens” der in Karlsruhe akkreditierten Journalisten, Lamprecht, in DRiZ 1988, S. 190 ff.

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  63. U.a. folgende Zeitungen besitzen in Karlsruhe akkreditierte Journalisten (vgl. Fußnote 348): Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, Stuttgarter Zeitung; Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Welt können zumindest auf Journalisten zurückgreifen, die für sie lange Zeit in Karlsruhe (auch) tätig waren und jetzt überwiegend für andere Medien tätig sind. Die “tageszeitung” konnte im Zeitraum meiner Untersuchung nur vorübergehend eine in Karlsruhe tätige Journalistin entsenden. Für den SPIEGEL. berichtet seit 1968 ein Korrespondent aus Karlsruhe, die ZEIT kann auf zwei Journalisten, die gleichzeitig Volljuristen sind, und von denen der eine in Freiburg wohnt, zurückgreifen. Für die dpa ist gleichfalls ein Jurist tätig. Dasselbe gilt für die Justizredaktionen von ARD (z. B. WDR), von denen einige regelmäßig aus Karlsruhe berichten.

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  64. Vgl. Fußnote 316.

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  65. Merzen, Inhaltsanalyse. Einführung in Theorie, Methode und Praxis, 1983; Ardelt/Ardelt, Inhaltsanalyse, in: Roth, Sozialwissenschaftliche Methoden, 1984, S. 173 ff.

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Castendyk, O. (1994). Ergebnisse der empirischen Forschung zur öffentlichen Rechtskommunikation über Massenmedien. In: Rechtliche Begründungen in der Öffentlichkeit. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11250-1_4

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