Zusammenfassung
Die Konstitution der Hypophosphat-,Phosphit- und Hypophosphitanionen (siehe S. 286) bietet für die Definition des Begriffs „Wertigkeit“, wie er auf S. 32 gegeben wurde, Schwierigkeiten. In der organischen Chemie würde man in einem solchen Fall unbedenklich die Wertigkeit durch Abzählen der Zahl der Wasserstoffatome, die gebunden sind, und der Wasserstoffatome, die durch Bindung der Sauerstorfatome ersetzt werden, ermitteln. So bezeichnet man z. B. den Kohlenstoff in den Verbindungen CH4, CH3OH, CH2O, HCOOH, CO2 stets als vierwertig. Nach der gleichen Methode wäre der Phosphor in der phosphorigen Säure und in der hypophosphorigen Säure ebenso wie in der Phosphorsäure fünfwertig. Dieses Ergebnis ist formal zwar richtig, denn der Phosphor hat in all diesen Verbindungen seine 5 Valenzelektronen betätigt. Es ist aber andererseits unbefriedigend, wenn man z. B. bedenkt, daß man die phosphorige Säure durch Hydrolyse von Phosphortrichlorid erhält, in dem der Phosphor als dreiwertig zu bezeichnen ist.
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Hofmann, K.A. (1973). Wertigkeit, Bindigkeit und Oxydationsstufe. In: Hofmann, U., Rüdorff, W. (eds) Anorganische Chemie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14240-9_9
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