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Schlußbetrachtung: Zur Bürokratisierung von Mütterlichkeit

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Mütterlichkeit als Beruf
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Zusammenfassung

Im Laufe der zwanziger Jahre kam die Entwicklung beruflicher Sozialarbeit in Deutschland zu einem vorläufigen Abschluß. In Reichsjugendwohlfahrtsgesetz, Reichsfürsorgepflichtverordnung und Reichsgrundsätzen waren modernisierte Rechtsgrundlagen der kommunalen Fürsorge geschaffen, die die Aufgaben der Sozialarbeit präzisierten. Die kommunale Fürsorgeverwaltung war derart reorganisiert und ausgebaut worden, daß die Sozialarbeit ein zunehmendes Übergewicht gegenüber der ehrenamtlichen Fürsorge erhalten hatte. Daß soziale Berufsarbeit spezifische Fachkenntnisse voraussetzte und einer entsprechenden Ausbildung bedürfte, war inzwischen unbestritten. Entsprechende Ausbildungseinrichtungen bestanden in beachtlicher Anzahl. Die Dauer der Ausbildung sowie Art und Umfang des Lehrstoffes waren in staatlichen Prüfungsordnungen geregelt, die Ausbildung selbst staatlich anerkannt. Sozialarbeiter wurden fest besoldet und waren in spezifischen Berufsverbänden organisiert. In der Bezirks-Familienfürsorge schließlich hatte die Sozialarbeit eine vereinheitlichende Form gefunden, die ihre weitere Entwicklung prägen sollte. Sozialarbeit war — mit einem Wort — zum festen Bestandteil der Apparatur kommunaler Sozialverwaltung geworden, als sozialer Dienstleistungsberuf fest etabliert.

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Anmerkungen

  1. Zum Verhältnis von Selbsthilfe und Fremdhilfe in Frauenbewegung und Sozialarbeit vgl. Sachße 1983.

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  2. Zum Verhältnis männlicher und weiblicher Kultur vgl. G. Simmel 1983.

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  3. Diese Problematik ist erst in jüngster Zeit wieder Gegenstand der Diskussion geworden. Vgl. dazu den Bericht von Cramon-Daiber u.a. 1981.

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  9. Zu den Widersprüchen einer Professionalisierung der Sozialarbeit vgl. die Analyse bei Münchmeier 1981, S. 155ff.

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© 1994 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Sachße, C. (1994). Schlußbetrachtung: Zur Bürokratisierung von Mütterlichkeit. In: Mütterlichkeit als Beruf. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14358-1_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14358-1_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12541-1

  • Online ISBN: 978-3-663-14358-1

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