Zusammenfassung
„Ich bin ja einiges gewohnt von den Cockneys in London, habe schon viel heimische Frechheiten gesehen und gehört; doch nie hätte ich gedacht, dass irgend so ein Laffe die Frechheit besitzt, dem Publikum einen Topf Farbe ins Gesicht zu schleudern und dafür auch noch zweihundert Guineen zu verlangen.“ So formulierte der Kunstkritiker John Ruskin im Viktorianischen England seine Verachtung für das phantasmagorische Gemälde Nocturne in Black and Gold von James McNeill Whistler aus dem Jahre 1875. Whistler verklagte Ruskin daraufhin wegen Beleidigung, errang vordergründig zwar nur einen nominellen Sieg (als Entschädigung wurde ihm gerade mal ein Viertel-Penny zugesprochen), doch eigentlich bot ihm der Prozess weit mehr: eine Plattform, von der aus er das Recht der Künstler auf freien Ausdruck reklamieren konnte, und zwar ungehindert von Beschränkungen seitens der Kritiker, sowie einen Schlachtruf des Ästhetizismus kundtun konnte: „l’art pour l’art“ — „Kunst um der Kunst willen“.
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© 2010 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Dupré, B. (2010). Was ist Kunst?. In: 50 Schlüsselideen Philosophie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2395-5_37
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Publisher Name: Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
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