Auszug
Eine wesentliche Problemstellung dieser Studie neben der Identifizierung von Akteuren im Bologna-Prozess ist die Bildung von Akteurskategorien als Grundlage für eine umfassendere, netzwerkanalytisch fundierte Erhebung des Akteursfeldes. Diese Kategorienbildung kann eher induktiv durch stufenweise Abstraktion aus dem Datenmaterial erfolgen oder aufgrund theoretischer Vorüberlegungen. Ansätze zu einer offenen Kategorienbildung finden sich in der Beschreibung und Illustration der Stichprobe im Rahmen des heuristischen Clustering (Kap. 4.2/3). An dieser Stelle sollen die Befunde dagegen im Lichte einiger Kategorisierungsdimensionen aus den theoretischen Vorüberlegungen betrachtet werden.242 Dazu zählen der Aggregationsgrad und die Bandbreite von Interessenvertretung politischer Akteure, die Steuerungsebene, auf der sie primär tätig werden, sowie ihr Status und ihre Funktion innerhalb des Politiknetzwerkes.
Der Begriff der Abduktion wird hier ausdrücklich vermieden, da sein Gebrauch in der Sozialwissenschaft schillernd ist. Eine Initiation in die Mysterien der Abduktion findet sich bei Reichertz 2000, der ironisch von einem „Geheimtipp“ spricht.
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Literatur
Beisheim 2004, S. 107ff.
Stahl 1998, S. 32f.
Diese Einordnung beruht auf einem Vorschlag von Kühnel/Krebs. Danach gelten Koeffizienten zwischen 0,05 und 0,2 als gering, zwischen 0,2 und 0,5 als im mittleren Bereich, zwischen 0,5 und 0,7 als hoch und größer 0,7 als sehr hoch. Vgl. Kühnel/ Krebs 2001, S. 404f.
Laumann/ Knoke 1987, S. 386. Vgl. auch 2.2.1.1.
Es handelt sich um Chi-Quadrat-basierte Maße, welche die Abweichung der beobachteten von den erwarteten Häufigkeiten messen. Die Maßzahlen stehen unter der Kautele, dass in 6 von 21 Zellen die minimale Zellbesetzung von 5 unterschritten und damit eine Anwendungsvoraussetzung des Chi-Tests teilweise verletzt wurde. Vgl. Kühnel/ Krebs 2001, S. 334f.
Jansen 1999, S. 94f.
Exemplarisch folgendes Retrieval aus dem gemeinsamen Positionspapier von ELIA und AEC: „Wir glauben an das Potential des Bologna-Prozesses und unterstützen die europäischen Minister nachdrücklich.“. ELIA/ AEC 2003, S. 8.
Burt unterscheidet eine relationale und eine positionale Analyse von Gesamtnetzwerken. Die relationale Analyse befasst sich mit der Verbundenheit konkreter Akteure, während die positionale Analyse allgemein nach den Beziehungsmustern im Netzwerk fragt. Vgl. Jansen 1999, S. 60f.
Dieselbe, S. 104f.
Dieselbe, S. 57f.
Diese Argumentation beruht auf dem Konzept des erzwungenen Isomorphismus, das auf Art und Umfang der Abhängigkeit einer Organisation von Ressourcen abstellt. Vgl. DiMaggio/ Powell 1991b, S. 67f.
Vgl. die Homans-Paraphrase bei Pappi u.a. 1993: “the more popular members tended to receive most interactions” (S. 3f., Hervorhebung A.K.N.). Es handelt sich um die zentrale Annahme für die vergleichende Untersuchung von Knoke u.a. 1996, S. 189f.
Kühnel/ Krebs 2001, S. 319.
Die Maßzahlen stehen unter der Kautele, dass in 16 von 42 Zellen die minimale Zellbesetzung von 5 unterschritten und damit eine Anwendungsvoraussetzung des Chi-Tests teilweise verletzt wurde. Vgl. Kühnel/ Krebs 2001, S. 334f.
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(2006). Datenauswertung. In: Der Bologna-Prozess als Politiknetzwerk. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9143-6_5
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