Auszug
Aufgrund der bedenklichen wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung und der entsprechend angespannten öffentlichen Haushaltslage zieht sich der Staat zunehmend aus gesellschaftspolitischen Aufgaben zurück. Dieser Trend äußert sich in stagnierenden bzw. rückläufigen öffentlichen Ausgaben für Sport, Kultur, Bildung und Umwelt, die in den Jahren 1997 und 2002 bei 1223 €uro je Einwohner lagen. Die Ausgaben für soziale Sicherung stiegen in diesem Zeitraum hingegen von 5934 €uro auf 6734 €uro je Einwohner stetig an (vgl. Statistisches Bundesamt o. J.). Damit wird nicht nur die Entstehung neuer Aktivitäten, z. B. im Umweltbereich gehemmt, auch existierende Einrichtungen sind bedroht. Wenn öffentliche Gelder fehlen, sind der private und insbesondere der Unternehmenssektor zunehmend gefordert. Im Zuge intensiven Fundraisings wenden sich Veranstalter und Aktive aus allen Bereichen an Geldgeber, die häufig unter dem Begriff Sponsor subsumiert werden. Allerdings sind die Beiträge der einzelnen Geldgeber selten groß, jährliche Zahlungen von mehreren Millionen Euro, wie sie etwa die Trikotsponsoren von Mannschaften der Fußball-Bundesliga leisten (vgl. o. V. 2005d), sind die medienwirksamen Ausnahmen. Oft werden mehrere Geldgeber benötigt. Ein Verein, wie der deutsche Eishockey-Meister EHC Eisbären Berlin berichtet auf seiner Website über 19 Sponsoren (Eisbären Berlin 2005), der World Widelife Fund (WWF) zählt 21 Sponsoren bzw. Kooperationspartner (vgl. WWF 2005) und die Berliner Philharmonie wird von der Deutschen Bank als Partner und von vier weiteren Projektpartnern und einem Hotelpartner unterstützt (vgl. Berliner Philharmoniker 2005, 2005b). Allein diese Beispiele verdeutlichen den zunehmenden Wettbewerb von Sponsoren um die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung ihrer Engagements.
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Literatur
Die große Koalition aus CDU, CSU und SPD beziffert den Konsolidierungsbedarf der öffentlichen Haushalte mit 35 Mrd. €uro jährlich (vgl. CDU, CSU und SPD 2005, S. 64).
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(2006). Einleitung. In: Die Werbewirkung von Sportsponsoring. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9365-2_1
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