Zusammenfassung
Der 2. Teil des parmenideischen Gedichtes bedeutet keinen mindergewichtigen Anhang zu der im ersten Teile entfalteten Seinslehre, er klärt vielmehr die eigentümliche Natur der Grundworte, in denen die ontologische Explikation des eon vollzogen wurde. Das menschliche An-Denken des Seins übersteigt nicht die Grundsituation, in die der Mensch gebannt ist; er kommt nicht reell aus ihr heraus, er wird nicht selbst in das schlaglose Herz der wohlgerundeten Wahrheit versetzt, — er bleibt das Wesen der Peripherie und kann nur durch die Ferne hindurch auf das Herz der aletheia hindenken. Und auch das ist ihm nur möglich im Bündnis mit dem Göttlichen, im Geleit der Heliaden und gemäss den Weisungen der dike. Gerade vom 2. Teil aus kann man die grundsätzliche Funktion des Prooemiums auch erkennen, nämlich dass es dort nicht um eine poetisch-allegorische Einkleidung des Philosophierens geht, sondern um eine absolut ernst gemeinte Charakteristik der „Endlichkeit” des menschlichen Seinsdenkens. Alle Partien des Gedichts: Prooemium, Lehre vom eon und Lehre von der doxa haben die gleiche Situation. Und diese Situation enthüllt sich eben gerade als die Gefangenschaft des Menschen in der doxa.
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Fink, E. (1957). Gefangenschaft in der Doxa bei der Auslegung des Eon der Spekulative Satz. In: Zur Ontologischen Frühgeschichte von Raum — Zeit — Bewegung. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-9630-7_7
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