Zusammenfassung
Dem durch seine Verschwägerung mit Rembrandt bekannten friesischen Hofmaler Wijbrand de Geest schreibt Houbraken (B. I S. 147) ein Werk zu, das von seinem gleichnamigen Enkel verfasst worden ist. Es ist das Kabinet der Statuen, welches 1702 zu Amsterdam bei S. Lamsveld, Buchhändler und Kupferstecher erschien. Dass wir in der Tat ein Werk des jüngeren und nicht etwa ein nachgelassenes des altern Wijbrand vor uns haben, geht daraus hervor, dass der Verfasser, der nirgends als verstorben erwähnt wird, in seinen gleich mitzuteilenden Notizen Maler anführt, welche zur Zeit des alten Wijbrand noch nicht oder kaum gelebt, bzw. das Knabenalter überschritten hatten. Auch macht er S. 82 vom vermutlich erst nach dem Ableben seines Grossvaters1) erfolgten Tode Rem-brandts Meldung. Houbraken wurde vielleicht durch den Gebrauch, den der Verfasser von den Papieren seines Grossvaters machte, dazu verführt, diesen für den Autor zu halten2). Ein zweiter Irrtum, den wir hier allerdings nicht eingehender besprechen können, ist der, dass H. den Nachbildungen der antiken Statuen eine Originalität zuerkennt, die sie durchaus nicht besitzen.
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Literatur
Das letzte Datum auf seinen Bildnissen ist 1659 (Museen zu Amsterdam und Lille).
Im Anhang des Werkchens, der zum Titel hat «Getrouwe « leidsman in Rome, aanwijzende de Straten… schouwplaatsen enz. », sagt der Verfasser, dass er einigen Nutzen hatte von den kurzen Annotationen seines Grossvaters, unter dessen nachgelassenen Papieren er dieselben gefunden. Der alte Wijbrand war nach O. H. VIII S. 235 ff. um die Jahre 1616–18 in Rom.
v. d. Branden, S. 328.
Er nennt ihn Alexander.
1) Vgl. die Antwerpenschen Liggere (II 280): «Julius de Geest ontfangen als leerlmg bij Erasmus Quellinus, Schilder « anno 1657. »
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de Groot, H. (1893). De Geest’s Kabinet der Statuen. In: Quellenstudien zur Holländischen Kunstgeschichte. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-3219-8_17
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