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Über corticale Taubheit

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Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie

Zusammenfassung

Zentrale Taubheit ist bedingt durch eine doppelseitige Zerstörung der corticalen Hörsphäre oder von deren Markstrahlung. Der klinische Verlauf ist gekennzeichnet durch zwei zeitlich mehr oder weniger auseinander liegende Insulte, die den Herden auf beiden Seiten entsprechen, in der Regel mit einoder doppelseitiger Hemiplegie und meist begleitet von sensorischer Aphasie. Erst der zweite Insult führt schlagartig die Taubheit herbei, die stets komplett und doppelseitig auftritt.

Der hier mitgeteilte Fall von Rindentaubheit zeichnet sich dadurch aus, daß auf der einen Seite durch eine sehr kleine Blutung, bedingt durch eine septische Embolie des hintersten Teiles der Art. fossae sylvii, fast ausschließlich die Rinde des medianen Teiles der vorderen temporalen Querwindung mit dem darunter liegenden Mark zerstört wurde. Diese Läsion entspricht dem vonFlechsig als Hörrinde bezeichneten Gebiet, ohne es in ganzer Ausdehnung zu zerstören. Es wird darauf hingewiesen, daß bei median gelegenen Herden der vorderen Querwindung durch Zerstörung der in ihrem Mark lateralwärts ziehenden Hörstrahlung Taubheit eintreten kann, ohne daß die gesamteFlechsigsehe Hörrinde zerstört zu sein braucht.

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Misch, W. Über corticale Taubheit. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 115, 567–573 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02863791

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