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Die Erfolge der In-vitro-Fertilisation sind auch 20 Jahre nach der glücklichen Geburt von Louise Brown nicht zufriedenstellend. Zahlreiche Bemühungen wurden unternommen, die hohen Embryoverlustraten zu verringern. Da sich bei den Verfahren der assistierten Reproduktion (ART) eine Vielzahl von Faktoren und Einzelschritten zu dem Gesamtergebnis zusammenfügen, muß jedem einzelnen Aspekt der Behandlungsfacette Beachtung geschenkt werden. Das Behandlungsziel – die gesunde Einlingsschwangerschaft – wird entscheidend von der Implantationsrate der Embryonen bestimmt. Pro transferiertem Embryo kann unter optimalen Voraussetzungen eine Implantationsrate von 12–13 % erwartet werden [72]. Dies bedeutet, daß die Chance für eine Schwangerschaft pro Embryo immer noch hinter den Chancen der Natur von ca. 22 % zurücksteht [70]. Dafür sind neben den bedeutenden technischen Weiterentwicklungen in der assistierten Fertilisation die In- vitro-Fertilisationsbedingungen, die frühe embryonale Entwicklung und die Beurteilung der jungen Embryonalstadien nach morphologischen und dynamischen Kriterien eine wesentliche Voraussetzung. Die Schwangerschaftsrate pro Behandlungszyklus soll verbessert werden, ohne unkalkulierbare Risiken für die Frau und das werdende Leben (z. B. ovariale Überstimulation, höhergradige Mehrlinge) einzugehen. Aufzuzeigen, wie vielschichtig der Gesamtprozeß ist, welch hohen Anteil am Erfolg die individuelle fachliche Qualifizierung des beteiligten medizinischen Personals hat und wo trotz weitgehender Standardisierung Entwicklungspotentiale bestehen, sehen wir als Aufgabe unserer Übersicht an.
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Bauer, O., Küpker, W. & Neulen, J. In-vitro-Fertilisationsbedingungen, In-vitro-Kultur von frühen Furchungsstadien und deren Assessment zur Verbesserung der Implantationsrate. Gynäkologe 31, 316–324 (1998). https://doi.org/10.1007/PL00003123
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00003123