_ Seit Jahren wird über den Nutzen von Methadon in der Krebstherapie diskutiert. Zuletzt schlug das Thema 2017 Wellen bis in die Publikumsmedien. Infolgedessen wurden Onkologen und Palliativmediziner zunehmend von Patienten mit dem Wunsch nach einer Methadonverordnung konfrontiert. Fachgesellschaften warnten dagegen mit Verweis auf die ungesicherte Studienlage vor überzogenen Hoffnungen.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thomas Rachel (CDU), erklärte nun, die Bundesregierung stehe „der Förderung klinischer Studien zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie offen gegenüber“. Das Ministerium und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderten Studienvorhaben „themenoffen“. Förderanträge könnten daher „aus allen Bereichen der Medizin gestellt werden“. Seinem Haus läge derzeit jedoch kein Antrag zur Mittelbewilligung für eine klinische Methadonstudie vor, versicherte Rachel.

Anlass der Ausschusssitzung war eine Ende April gestartete Petition (78411) mit dem Ziel einer gesetzlichen Förderung klinischer Methadonstudien. Die Ulmer Chemikerin Dr. Claudia Friesen, die den Methadoneinsatz in der Tumortherapie schon seit Langem erforscht, berichtete nach Bundestagsangaben, dass bereits mehrere Finanzierungsanträge bei der DFG gestellt, jedoch „niederschmetternd abgelehnt“ worden seien. Die Deutsche Krebshilfe hatte 2009 einem Projekt Friesens zur Behandlung von Hirntumoren 300.000 € bewilligt. Andere Anträge seien jedoch abgelehnt worden. Im Juni 2018 hatte die Krebshilfe gemeldet, dass zwei weitere Anträge (Methadon gegen Hirn- und Dickdarmtumoren) von Gutachtergremien noch geprüft würden.