Das alte Ehepaar erinnerte mich immer ein bisschen an Philemon und Baucis, so vertraut waren sie miteinander, so freundlich und rührend. Jetzt kamen sie ganz unglücklich zur Sprechstunde, weil der alte Herr nichts mehr hören konnte. Das Problem ließ sich jedoch einfach mittels Ohrenspülung lösen.

Als die beiden danach gebeugt und langsamen Schrittes, Arm in Arm, einander stützend zur Tür gingen, fingen gerade die Glocken der Darmstädter Stadtkirche an zu läuten. Über das Gesicht des alten Mannes breitete sich ein Strahlen aus.

Die Ehefrau hatte sofort verstanden, und in wunderbarstem Hessisch wandte sie sich an ihren Mann: „Gell Kall, jetzt kannste de Glocke wiedder hörn!“