In der multinationalen AIRFLOW-II-Studie war bei 82 Patienten mit stabiler COPD (FEV1/FVC<0,7, FEV1: 30–60 %, CAT>10 oder mMRC>2) die therapeutische Effektivität einer bronchoskopisch applizierten Radiofrequenz-Ablation evaluiert worden.

Alle Patienten wurden bronchodilatatorisch mit Tiotropium behandelt. Bei allen wurde eine Bronchoskopie in Allgemeinnarkose durchgeführt. Doch nur die Hälfte der Patienten erhielt die pulmonale Denervation, die den cholinergen Signalweg unterbindet und somit die Bronchien erweitert, die Schleimproduktion drosselt und die Entzündung in der Bronchialwand reduziert. Anschließend wurden respiratorische Komplikationen im Zeitraum drei bis sechs Monate nach dem Eingriff erfasst, und zwar COPD-Exazerbationen, Pneumonien und andere Atemwegsinfektionen, Verschlechterung der Bronchitis oder der Atemnot, Wheezing, Tachypnoe und respiratorisches Versagen. 32 % der Patienten mit Denervation und 71 % der Kontrollpatienten erlitten solche Komplikationen, ein signifikanter Unterschied (p = 0,0008).

„Durch den Eingriff konnten wir besonders die Risiken für Kurzatmigkeit, Exazerbationen, Infektionen und Krankenhauseinweisungen signifikant reduzieren“, berichtete Studienautor Dr. Dirk-Jan Slebos, Universitätsklinik Groningen.

Auch bezüglich Lebensqualität (SGRQ: −3,8 vs. −8,3), Symptomatik (TDI: −15 vs. +0,25) und Lungenfunktion (FEV1: 86 vs. 127 ml; FVC: 147 vs. 240 ml; RV: −93 vs. −322 ml) profitierten die behandelten Patienten tendenziell.

Fünf Patienten der Verumgruppe berichteten vorübergehend Oberbauchbeschwerden. Vermutlich waren bei der Prozedur gastrale Nerven in Mitleidenschaft gezogen worden.

Die Autoren planen nun die Phase-3-Studie AIRFLOW-3 mit großer Patientenzahl, um den Wert dieser neuen Form der interventionellen COPD-Behandlung final zu bestimmen.