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Zusammenfassung

Ein Jahr nach ihrer Entdeckung war von der Reagenzglasfusion nicht mehr als eine geringfügige Wärmeentwicklung übriggeblieben — nicht genug, um auf eine Lösimg der Weltenergieprobleme hoffen zu lassen —, aber keine entsprechende Strahlung. Angesichts dieses Ausbleibens von Beweisen waren die meisten der vielen tausend Forscher, die zu Beginn der Entwicklung an Konferenzen teilgenommen und voller Spannung ihre Computerpost verfolgt hatten, zu den Beschäftigungen zurückgekehrt, die sie vor zwölf Monaten unterbrochen hatten, und so handelte es sich bei den Teilnehmern an der «Ersten Jahreskonferenz über die Kalte Fusion», die Ende März 1990 in Salt Lake City abgehalten wurde, auch größtenteils um treue Anhänger dieser Idee. Es war aber auch eine Handvoll skeptischer Kernphysiker vertreten, die kritische Fragen stellten.

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Literatur

  1. Diplon ist das alte Wort für Deuteron, den Kern des Deuteriums.

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  2. In dieser Erklärung, die Pons zugeschrieben wird, wird auch behauptet, das Spektrum sei nur eine Attrappe gewesen, die man für Demonstrationszwecke von einem anderen Department auf dem Campus ausgeliehen habe (nach Erklärungen, über die in DeseretNews im März 1990 berichtet wurde, und einem Beitrag in Nature vom 29. Juni 1989, in dem die Authentizität des «Fernsehspektrums» bestritten wurde). Wie in Nature 339, p.667 vom 29. Juni 1989 gezeigt, existieren jedoch Ähnlichkeiten zwischen dem im Fernsehen gezeigten und dem in Pons’ eigenem Laboratorium gewonnenen Spektrum. Wenn es größere Klarheit darüber gäbe, welcher Zusammenhang zwischen den beiden Spektren besteht, könnte man auch die Natur des Maximums bei 2,496 MeV besser verstehen, das von Fleischmann, Pons, Hawkins und Hoffman (im folgenden als FPHH abgekürzt) als «Signal» interpretiert wurde. Wenn wir für den Augenblick die auf dem Fernsehbild auftretende scharfe Spitze (V) außer Betracht lassen, erkennen wir sowohl auf dieser Abbildung als auch in den von FPHH und dem MIT veröffentlichten Spektren das charakteristische scharfe Kalium-Maximum (Nummer 3), eine auf Wismut zurückzuführende «Beule» bei 1,76 MeV, eine niedrigere und breitere Beule um 2,2 MeV, die gleichfalls von Wismut herrührt, und daneben den «Thalli- um-Hügel» (am äußersten rechten Rand des MIT-Spektrums, Nummer 6). (Den Vergleich der verschiedenen Spektren findet man auf den Seiten 203–212.) Man beachte, daß bei dem MIT-Spektrum rechts von dem Thallium-Maximum nichts Auffälliges mehr festzustellen ist: Das entspricht der Situation in einer normalen Umgebung. Das Fernsehbild zeigt jedoch noch eine weitere Struktur - einen «Pickel» mit einer «Schulter» an der rechten Seite. Das FPHH-Spektrum enthält gleichfalls eine solche Struktur (Nummer 7 in Abbildung 10, Seite 204). Vergleicht man sie mit dem Thallium-Maximum, so stimmen sowohl Form als auch Höhe und Breite dieser Struktur auf beiden Abbildungen überein. Wie aus den vorangegangenen Erläuterungen hervorgeht, unterscheidet sich die Struktur in ihrer Form und ihrem Verhältnis zum Untergrund jedoch von einem Signal, das von echten Gammastrahlen herrührt. Es ist interessant, daß eine solche Struktur sowohl in dem Spektrum von Pons et al. als auch in dem Fernsehspektrum erscheint, das angeblich nicht in seinem Laboratorium gewonnen wurde. Wenn dies tatsächlich der Fall ist und wir davon ausgehen können, daß Fusionszellen nicht zur Standardausrüstung aller Laboratorien der Universität gehören, dann kann das von Pons zum «Signalmaximum» erklärte Maximum Nummer 7 in seinem Spektrum nichts mit einer Fusion zu tun haben. Sein Ursprung wäre besser zu verstehen, wenn das Meßsystem, das zur Aufnahme des Fernsehspektrums verwendet wurde, genauer untersucht und mit dem von FPHH benutzten System verglichen werden könnte: Die Charakteristika, die beiden gemeinsam sind, stellen wahrscheinlich die Quelle für die Strukturen rechts von Punkt C dar. Die Reproduktion des Fernsehbildes in Nature zeigt das scheinbare «Signalmaximum» noch deutlicher als die Abbildung in diesem Buch; der interessierte Leser sollte sich daher dieses Original ansehen. Er wird dabei feststellen, daß es «gestutzt» wurde, so daß es keine Strukturen jenseits des «Signalmaximums» enthält, im Gegensatz zu der hier gezeigten, ausgedehnteren Abbildung (Seite 208), welche mehr Einzelheiten am rechten Rand des Spektrums zeigt, die Ähnlichkeit mit den vertikalen Spitzen des FPHH-Spektrums aufweisen (in Abbildung 10 mit den Ziffern 8 und 9 gekennzeichnet). Die Spitze V und die ihr ähnliche Linie unmittelbar rechts daneben sind «Cursor»-Markierungen, die auf den Bildschirm projiziert werden, wenn man einen interessierenden Bereich auswählen möchte, in dem der Computer bestimmte numerische Operationen vornimmt. Da diese Markierungen nur auf dem Schirm erscheinen, aber nicht als Daten in das Gedächtnis des Rechners übertragen werden, werden sie nicht mitgezeichnet, wenn man einen Ausdruck der Daten in graphischer Form verlangt. Daher erscheint das Maximum V auch nicht in der graphischen Darstellung von FPHH. In der vom MIT ursprünglich vorgebrachten Kritik war die Vermutung geäußert worden, daß der Cursor die Ursache für die Struktur sei, die Fleischmann, Pons und Hawkins als ihr Fusionssignal identifiziert hatten. (Die Position des Cursors entspricht mit 2,5 MeV der Stelle, der die Chemiker - wie die Forscher vom MIT wußten - ursprünglich ihr «Signal» zugeordnet hatten.) Wie am MIT zu dieser Zeit jedoch nicht bekannt war, hatten die Forscher aus Utah ihre Energieskala falsch geeicht, so daß sie glaubten, der kleine Pickel Nummer 7 läge bei 2,496 MeV. Eine lineare Eichung der Skala zwischen dem Kalium-Maximum und ihrem Pickel (2,496 MeV) bringt die im Fernsehbild erkennbare, von dem Cursor herrührende scharfe Linie nach 2,2 MeV! Dies ist nach meinen Untersuchungen das einzige Detail, das als ein Maximum bei 2,2 MeV identifiziert werden könnte. In ihrer Veröffentlichung vom 29. Juni stellen FPHH jedoch fest: «Wir haben nun bestätigen können, daß (dieses Maximum) ein Cursor auf dem Bildschirm ist», so daß es als mögliche Quelle für ihr Maximum bei 2,2 MeV in ihren ursprünglichen Veröffentlichungen nicht in Frage kommt. Andererseits gibt es in dem vollständigen Spektrum, wie es in ihrer Arbeit vom 29. Juni dargestellt wird, keine Struktur bei 2,2 MeV; und eine solche Struktur wird auch nirgends erwähnt. Das Maximum, das in dem Erratum zu ihrer ursprünglichen Veröffentlichung im Journal of Electroanalytical Chemistry dargestellt worden war, war vollkommen verschwunden; und das ursprünglich bei 2,2 MeV präsentierte Maximum war nach 2,5 MeV zurückgekehrt.

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  3. Brief von J. Rossi an R. Petrasso vom 5. April 1990.

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  4. Bei Schwinger konnten 300 keV der 1 MeV Gesamtenergie des Tritiums entweichen; da die Tritonen bei dieser niedrigeren Energie nicht so viele Neutronen freizusetzen brauchen, konnte das Problem des Fehlens von Sekundärneutronen vermieden werden.

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Close, F. (1992). Der erste Jahrestag. In: Das heiße Rennen um die kalte Fusion. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6140-3_18

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6140-3_18

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