Zusammenfassung
In der ursprünglichen Bedeutung und in der christlichen Tradition ist Arbeit (A.) Mühsal, und zwar als Dienst an Gott und der Gemeinschaft. Dies hat insbesondere Luther in seiner Theologie herausgearbeitet. Im Zuge gesellschaftlicher Säkularisierung und im Sinne einer eng ökonomischen Betrachtungsweise bezeichnet heute der Begriff A. ein zweckgerichtetes Tätigsein des Menschen zu seiner Existenzsicherung. Dadurch unterscheidet sich die A. vom Spiel, das zwar auch Tätigsein beinhaltet, aber nicht auf äußere Zwecke im Sinne einer Erwerbs-A. gerichtet ist. Die Reduzierung des A.-Begriffes auf entgeltliche Erwerbs-A. stellt jedoch eine unzulässige Verengung des A.-Begriffes dar, weil in dieser Sicht der größte Teil der Gesellschaft nicht arbeiten würde! In der Tat ist z.B. Frauen-A. (→ Frauen/Männer) in der Form der Familien-A. (→ Familie) als „nicht eigentliche“A. ökonomisch und gesellschaftlich immer wieder diskriminiert worden. Das Tätigsein für ein Entgelt ist aber kein zwingendes Attribut für einen modernen A.-Begriff. Der Mensch kann auch in der → Freizeit arbeiten und damit sein geistig-seelisches und körperliches Potential nutzen und im Sinne seiner Persönlichkeitsentwicklung fördern. Damit ist neben der ökonomischen die pädagogische Funktion der A. angesprochen. In diesem Sinne heißt arbeiten nicht nur nutzen und freisetzen, sondern auch entwickeln von Kräften.
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Literatur
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Münch, J. (2002). Arbeit. In: Greiffenhagen, M., Greiffenhagen, S., Neller, K. (eds) Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_2
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