Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die Grundzüge der ökonomischen Wettbewerbstheorie dar und wendet diese auf die Medien an. Nach einer Erläuterung der Wettbewerbsfunktionen werden die wichtigsten Leitbilder des Wettbewerbs vorgestellt. Die normativen Leitbilder geben Aufschluss über die Ziele und die einzusetzenden Instrumente der Wettbewerbspolitik. Daran anschließend werden das Marktstruktur-Marktverhalten-Marktergebnis-Paradigma der industrieökonomischen Forschung sowie neuere Entwicklungen in der Wettbewerbsanalyse vorgestellt. Die differenzierten und vielfach bewährten industrieökonomischen Analyseverfahren sind auch auf den Wirtschaftsbereich Medien anzuwenden, da ökonomischer Wettbewerb in der Regel publizistischem Wettbewerb nicht zuwiderläuft, sondern vielmehr dessen Voraussetzung ist. Wichtige Erkenntnisse vorliegender Studien zu Fragen der Marktabgrenzung im Medienbereich sowie zu Analysen der Marktstruktur und des Marktverhaltens werden vorgestellt. Von besonderer Bedeutung sind die Einflüsse institutioneller Rahmenbedingungen auf die Marktstrukturen sowie die Wirkungen der Marktstrukturen auf das Verhalten und die Marktergebnisse. Die vorgestellten Studien helfen, die Wirkungen der politisch gesetzten Rahmenbedingungen auf Medienmärkten zu identifizieren und alternative Handlungsempfehlungen für die Ordnungspolitik zu formulieren. Der Beitrag endet mit der Feststellung dass es in Deutschland noch an wettbewerbstheoretischen Studien des Medienbereichs mangelt und die bereits gewonnen Erkenntnisse oftmals noch der wettbewerbspolitischen Umsetzung harren.
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Kommentierte Literaturhinweise
Albarran, Alan B. (1996): Media Economics. Understanding Markets, Industries and Concepts, Ames/Iowa: Iowa State University Press Albarran führt in seinem Lehrbuch zunächst in die medienökonomischen Grundlagen ein. Darauf folgt eine industrieökonomisch fundierte Analyse verschiedener Wirtschaftszweige der Medienindustrie in den USA.
Alexander, Alison/James Owers/Rod Carveth (1998) (eds.); Media Economics: Theory and Practice, 2. ed., Mahwah/New Jersey: Erlbaum Sammelband mit Beiträgen der profiliertesten Medienökonomen. In dem ersten Teil des Buches erfolgen einführende Darstellungen zu medienökonomischen Konzeptionen. Im zweiten Teil werden die wichtigsten amerikanischen Medienbereiche analysiert
Heinrich, Jürgen (2001): Medienökonomie, Bd. 1: Mediensystem, Zeitung, Zeitschrift, Anzeigenblatt, 2. Aufl., Opladen: Westdeutscher Verlag
Heinrich, Jürgen (1999): Medienökonomie, Bd. 2: Hörfunk und Fernsehen, Opladen: Westdeutscher Verlag Heinrich fuhrt in den beiden Bänden des deutschen Standardlehrbuchs zur Medienökonomie in die wichtigen ökonomischen, insbesondere auch wettbewerbstheoretischen Konstrukte ein und analysiert detailliert die wichtigsten deutschen Medienwirtschaftsbereiche. Dabei gelingt es ihm auch, die Konflikte der ökonomischen Darstellung zur kornmunikationswissenschaftlichen Sichtweise aufzuzeigen.
Kiefer, Marie-Luise (2001): Medienökonomik: Einführung in die ökonomische Theorie der Medien, München/Wien: Oldenbourg Kiefers Ansatz ist es, publizistische Problemstellungen mit Hilfe ökonomischer Theorieansätze zu analysieren. Aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive erläutert sie daher wichtige ökonomische Theoriebestandteile und wendet diese grundlegend auf Problemstellungen im Medienbereich an.
Schmidt, Ingo (2001): Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, 7. Aufl., Stuttgart: Lucius & Lucius Im deutschen Sprachraum ist dieses Lehrbuch zur Wettbewerbspolitik am weitesten verbreitet, weil es die Wettbewerbspolitiken der wichtigsten Industrieländer und der EU von den Leitbildern über die Institutionen und Instrumente bis zu den wichtigsten Fällen mit dem aktuellen Stand differenziert darstellt.
Waldman, Don E./Elizabeth J. Jensen (2001): Industrial Organization. Theory and Practice, 2. ed., Reading u.a.: Longman Ein Standardlehrbuch zur Industrieökonomik. Waldman/Jensen erläutern die wichtigsten industrieökonomischen Konzeptionen, die helfen, das Wettbewerbsverhalten von Unternehmen zu erklären.
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Czygan, M., Kallfaß, H.H. (2003). Medien und Wettbewerbstheorie. In: Altmeppen, KD., Karmasin, M. (eds) Medien und Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80394-8_11
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