Zusammenfassung
Zu den gravierendsten Deformationen der Globalisierungsdebatte gehört die Tatsache, dass die prägende Kraft des westlichen global agierenden Medienkapitals von vielen Beobachtern als Hauptmotor der Globalisierung der Medien betrachtet wird.1 Die Ursache hierfür ist eine unzulässige Verkürzung der Debatte auf einige wenige bekannte transnationale Sender, vor allem auf CNN, MTV und Star TV. Deren Marktanteile sind angesichts der vielen hundert in zahlreichen Landessprachen ausstrahlenden Satellitensender (vgl. Kap. 3), die den weitaus größten Teil des weltweiten Publikums erreichen, eher gering — vom Radio und den meisten Printmedien ganz zu schweigen, die ohnehin weitgehend ein Produkt lokalen Eigentums sind. Zudem werden Medienkonzentrationsprozesse im euro-amerikanisch-australischen Kontext überbewertet, denn die globale Entwicklung des Medienkapitals verläuft auf allen Ebenen, national ebenso wie regional und global, dynamisch. Weder die Präsenz der globalen Sendergruppen noch die vorhandenen Direktinvestitionen westlicher Konzerne in nationale und regionale Medien weisen auf eine generelle Machtverschiebung zu den großen westlichen Konzernen wie beispielsweise AOL Warner, News Corporation (Rupert Murdoch) oder Bertelsmann hin.
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Notes
John Sinclair, Mexico, Brazil, and the Latin World, in: John Sinclair/ Elizabeth Jacka/ Stuart Cunningham (Hrsg.), New Patterns in Global Television. Peripheral Vision, Oxford 1996c, S. 33–68.
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hafez, K. (2005). Medienökonomie — Grenzen der Transnationalisierung. In: Mythos Globalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80760-1_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80760-1_10
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Print ISBN: 978-3-531-14670-6
Online ISBN: 978-3-322-80760-1
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