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Von Horacker und anderen Rackern

Raabes verkannte Schul(meister)lectüre

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Raabe-Rapporte

Part of the book series: Literaturwissenschaft/Kulturwissenschaft ((LWKW))

  • 76 Accesses

Zusammenfassung

Um das Paradoxon gleich vorweg zu benennen: von unzähligen Abhandlungen über seinen ebenso grandiosen wie monströsen Schullehrerkosmos wimmelt es allenthalben in den Arbeiten zu Wilhelm Raabe1, hingegen sind fundierte didaktische Bemühungen um Raabes Werke selbst kaum oder selten eingehender unternommen worden.2 Woran liegt das? Die schwarze Galeere hieß viele Jahrzehnte das nationaldidaktische Schlachtschiff und besiegelte das Schicksal einer lange Zeit einseitigen schulischen Raabe-Didaktik3, die damit in unerquicklicher Weise bedenkliche Schlagseite erfahren mochte. Daneben schafften nur wenige Werke Wilhelm Raabes, hier und da, vorübergehend den Sprung in Schulcurricula, und mitunter zudem noch ohne genaue Kennzeichnung durch den Autorennamen. Sogar die obengenannte ständige Lieblingsnovelle von Deutschlehrergenerationen, die ihre exotisch-abenteuerliche Stoffwahl aus dem Niederländischen Unabhängigkeitskrieg bezog, trat den Schülern oft nicht einmal als Werk des Autors Wilhelm Raabe ins Bewusstsein. So berichtet der renommierte Deutschdidaktiker Hubert Ivo über seine eigene frühe Wahrnehmung als Schüler zutreffend: „Wie ist es mir mit Raabe ergangen? Zunächst einmal: Da gab es nicht Raabe, da gab es nur die,Schwarze Galeere‘.“4

O Wilhelm Raabc, Du bist wunderlich, der Oberlehrer Doktor Neubauer ist es noch mehr, aber fraglos ist der Wandelstern Tellus es am Meisten. Wozu wandelt er und wir auf ihm? Wenn Du doch einmal einen gelehrten Schulmeister auftreiben könntest, der diese Frage endgültig in einem deutschen Aufsatzthema erledigen ließe! (W. Jensen im Brief an Raabe, 1876)

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Literatur

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© 2002 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Thielking, S. (2002). Von Horacker und anderen Rackern. In: Thielking, S. (eds) Raabe-Rapporte. Literaturwissenschaft/Kulturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81274-2_7

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

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