Zusammenfassung
Was haben Vexierbilder mit dem Phänomen Korruption zu tun? Wieso eignet sich diese Metapher zur Beschreibung des Phänomens? Vexierbildern liegt eine bestimmte Struktur zugrunde, nach der sie funktionieren. Diese Struktur eröffnet einen Zugang zur Komplexität von Korruption und ermöglicht ihre Veranschaulichung. Ein geläufiges Beispiel für ein Vexierbild ist die weiße Vase vor schwarzem Hintergrund, die sich in zwei schwarze Köpfe im Profil vor weißem Hintergrund verwandelt — und umgekehrt. Kennzeichnend für das Vexierbild sind mindestens zwei Bildgegenstände, zwischen denen der Betrachter beliebig,umschalten’ kann, sobald er sie identifiziert hat. Dieser Wechsel der Wahrnehmung von einem Aspekt zu einem anderen spielt bei Vexierbildern eine entscheidende Rolle und löst beim Betrachter eine gewisse Unsicherheit aus. Das Bild ist nur solange bestimmt und sicher, wie man die eingeschlagene Perspektive nicht verlässt. Wenn wir das Thema Korruption vor diesem Hintergrund betrachten, erscheint uns die Thematik solange eindeutig, wie wir den Blickwinkel auf einzelne Aspekte begrenzen.
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Literatur
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von Nell, V. (2003). Korruption — Vexierbild des Denkens. In: von Nell, V., Schwitzgebel, G., Vollet, M. (eds) Korruption. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81310-7_3
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Print ISBN: 978-3-8244-4542-4
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