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Part of the book series: Sozialwissenschaft ((SozWi))

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Zusammenfassung

Im Kontext von Parteien- und Koalitionstheorie können Koalitionen zunächst als temporäre „Quasi-Parteien“ aufgefasst werden. Anders als Parteien sind sie von Anfang an auf begrenzte Zeit angelegte Unternehmungen. Das hat Auswirkungen auf die Rationalitätsvorstellungen in Koalition. Im Kontext des RC-Paradigmas ist die Bildung einer Koalition eine rationale Wahlhandlung mit dem Ziel der Gewinnmaximierung der beteiligten Parteien, sei es in Form von „office-seeking“ oder von „policy-seeking“ (Müller 2004). In der Systemtheorie versucht man, Rationalitätskonzepte wie Rational Choice und kommunikative Verständigung auf die Frage umzuschreiben, „wie eine Organisation ohne nachweisbare Rationalität überleben und anscheinend gut überleben und sogar noch wachsen“ kann (Luhmann 2002a: 156). Anstatt fehlende Effizienz bei der Form koalitionsförmiger Willensbildung (im Vergleich zu innerparteilicher Willensbildung oder gar zu dritten Formen) zu beklagen (z. B. in Anlehnung an die Transaktionskosten-Theorie, vgl. Kap. 4.2), beschreibt die Systemtheorie die Leistung von Organisationen nicht mehr als rationale Gewinnmaximierung, sondern als „Respezifikation jener Unbestimmtheiten, die auf der Ebene der gesellschaftlichen Funktionssysteme unvermeidlich sind; aber auch als Respezifikation der Motive, die den Mitgliedern frei gebildeter Organisationen zugeschrieben werden können“ (Luhmann 2002a: 165). Um die Umschrift von Rationalität auf Respezifikation als Leistung von Koalitionen besser einschätzen zu können, wird zunächst der Begriff der Koalition erörtert (4.1). Die inzwischen drei Generationen der Koalitionstheorien (ebd.: 290) über Stabilität und Beendigung von Koalitionen haben zwar eine gewisse quantitative Elaboriertheit entwickelt, jedoch wird regelmäßig auch ein Residuum beklagt, das sich mit den formalen Modellen nicht (mehr) erklären lässt.

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© 2004 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Krumm, T. (2004). Parteien- und Koalitionstheorie. In: Politische Vergemeinschaftung durch symbolische Politik. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81361-9_4

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4601-8

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