VW-Eurobetriebsrat—Erfahrungen und Erwartungen

Zusammenfassung

In den vergangenen 10 Jahren spurtete der Volkswagen-Konzern vom fünften auf den ersten Platz der europäischen Autoproduzenten. Eine solche Dynamik wäre ebensowenig ohne eine weitreichende Internationalisierungsstrategie des Managements wie auch die Unterstützung der deutschen Arbeitnehmervertreter im Auf sichtsrat gelungen. Immer mehr Autos produziert Volkswagen außerhalb Deutschlands. Brasilien, Argentinien, Jugoslawien, Belgien, Kanada, Mexiko, Südafrika und auch China sind inzwischen wichtige traditionelle Standorte des internationalen Produktionsverbundes. Doch die spektakulärsten Veränderungen brachte Volkswagen in Europa zuwege. Mit neuen Standorten und Fabriken in Spanien, Portugal, in der CSFR und in Sachsen hat Volkswagen den zukünftigen europäischen Binnenmarkt und Zentraleuropa bereits voll ins Visier genommen. Vier eigenständige europäische Marken vereinigen sich unter dem VW-Hut: Audi, SEAT, Skoda und Volkswagen beschäftigen im Konzernbereich Automobile in Europa 220 000 Menschen. Mit einer Mitarbeiterquote von etwa 25 % außerhalb Deutschlands—an anderen europäischen Standorten—ist Volkswagen der europäischste Autoproduzent. VW ist in allen entscheidenden Märkten Europas entweder bereits Nr. 1 oder schon in der Spitzengruppe. Ein wichtiges Unternehmensziel im Hinblick auf den europäischen Binnenmarkt und den Fall der letzten Beschränkungen gegenüber japanischen Importen ist damit erreicht worden. All diese Veränderungen, die mit einem zukünftigen Investitionsvolumen von über 50 Mrd. DM in den nächsten fünf Jahren verbunden sein werden, stehen unter dem Vorzeichen eines äußerst harten internationalen Wettbewerbs. Der nordamerikanische Markt macht dabei deutlich, wie ernst die Lage für uns Europäer ist.