Zusammenfassung
Die Bundesrepublik Deutschland erscheint im Wahljahr 1976 geradezu ermüdend normal und stabil. Drei Parteien stehen, ernst genommen, zur Wahl. Alle drei Parteien, SPD, CDU/CSU und FDP, bewegen sich ausnahmslos im mittlerweile wieder eng gezwängten Rahmen der „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“. Diese drei Parteien werden, dazu bedarf es keines überscharfen prognostischen Auges, mehr als 90 % aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Und, was am angelsächsischen System geschulte Demokratietheoretiker und Praktiker so entzückt es besteht die reale Chance eines Wechsels. Es ist möglich, daß es die kleine Koalition aus SPD/FDP wieder schafft, wenn auch mutmaßlich sehr viel knapper als 1972. Es ist ebenso möglich, daß die CDU/CSU stark genug wird, entweder die FDP in ihren Sog zu ziehen oder aber gar allein das Steuerruder des Staates zu übernehmen.
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© 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Narr, WD. (1977). Parteienstaat in der BRD — ein Koloß auf tönernen Füßen, aber mit stählernen Zähnen. In: Narr, WD. (eds) Auf dem Weg zum Einparteienstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83976-3_2
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Print ISBN: 978-3-531-11366-1
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